INTENSIV-News
Die Dosierung von Antibiotika bei Nierenersatzverfahren wird von
zahlreichen Faktoren beeinflusst, weshalb selbst Studien mit einer
bestimmten Substanz nur schwer miteinander vergleichbar sind (Tab. 1).
Dosisempfehlungen für intermittierende Hämodialyse oder kontinuierliche
Hämofiltration sind selbst für schon lange am Markt befindliche
Antibiotika oft nicht erhältlich, umso mehr für erst kürzlich
eingeführte Präparate. Aufgrund der fehlenden Möglichkeit, regelmäßig
Serumspiegel von allen Antibiotika bestimmen zu können, stellt eine
mögliche Unterdosierung die größte Gefahr der Antibiotikadosierung bei
Intensivpatienten mit einem Nierenersatzverfahren dar. Nachfolgend soll
für einige neuere, in der Intensivmedizin häufig verwendete Antibiotika
entsprechende Daten gezeigt und Dosisempfehlungen gemacht werden (Tab.
2).
Cephalosporine:
Cefepim (Maxipime®), Cefpirom (Cefrom®)
Beide
Betalaktamantibiotika zählen zu der neuesten ("vierten") Generation,
den Cephalosporinen 3b, die sich neben einer Pseudomonasaktivität auch
durch eine im Vergleich mit Ceftazidim verstärkten Gram-positiven
Aktivität auszeichnen. Beide Cephalosporine sind gut dialysabel und
werden durch Nierenersatzverfahren signifikant eliminiert. Bei
chronischen Dialysepatienten ist sowohl von Cefepim als auch von
Cefpirom eine 2g Dosis am Ende der Hämodialyse ausreichend. Aufgrund
dieses Applikationsmodus können die pharmakodynamischen Eigenschaften
der Betalaktamantibiotika ausgenützt, die Compliance der Patienten
verbessert und Kosten eingespart werden.
Die Literaturangaben zur
Dosierung von Cefepim bzw. Cefpirom bei kontinuierlicher Hämofiltration
sind unterschiedlich. Während für Cefepim eine Dosis von 2 x 2g
empfohlen wird (ohne besondere Berücksichtigung von Pseudomonas
aeruginosa), konnten wir in einer eigenen Studie zeigen, dass bei
Cefpiromeine Dosierung von 3 x 2g notwendig ist, die jedoch eine
Infektion mit Pseudomonas aeruginosa nicht einschließt.
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Tags: intensiv-news nephrologie infektiologie antiinfektiva dialyse
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