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Prognose des plötzlichen Kreislaufstillstandes


Häufigkeit des plötzlichen Herztodes und Folgen nach erfolgreicher Wiederbelebung

Jährlich erleiden in Österreich etwa 8 bis 10 000 Menschen einen plötzlichen Herztod. Genaue Zahlen sind aber weltweit nicht bekannt. Ungefähr 88% können nicht mehr wiederbelebt werden, 63% von denen, die wiederbelebt werden können und lebend das Krankenhaus erreichen, verlassen dieses auch lebend; 20% von jenen, die das Krankenhaus lebend verlassen haben, versterben innerhalb des ersten Jahres und ungefähr 40% überleben die ersten 3 Jahre nicht. Für den Raum Wien bedeutet das konkret, dass jedes Jahr etwa 1500 Menschen einen plötzlichen Herztod erleiden, 140 Patienten lebend das Krankenhaus erreichen, 91 das Krankenhaus verlassen und nach 3 Jahren nur mehr 36 am Leben sind. Von wesentlicher Bedeutung ist natürlich auch, dass in etwa 75% der Patienten, die wiederbelebt werden können, ein beträchtliches neurologisches Defizit zu erwarten ist. Selbst Patienten die vordergründig eine gute neurologische Erholung aufweisen, leiden häufig an neuro-psychiatrische Störungen wie Depression, Schlafstörungen und Gedächtnisstörungen.

Wie ist der plötzliche Herztod definiert?
In der Literatur ist mit "plötzlich" nicht nur der Sekundenherztod, sondern auch ein Versterben nach bis zu 2 Stunden mit klinischer Symptomatik gemeint. Die Zeitgrenzen sind willkürlich gewählt, und ein unerwartetes Versterben innerhalb kurzer Zeit nach Symptombeginn bei Fehlen anderer offensichtlicher Ursachen, ist mit dieser Definition sicherlich vereinbar.

Was sind die Ursachen des plötzlichen Herztodes?
Im englischsprachigen Raum ist es üblich, die Ursachen des plötzlichen Herztodes in "vermutlich kardiale"- und "vermutlich nicht-kardiale" Genese zu unterteilen, die in einem Verhältnis von 9:1 auftritt. Die Prognose von Patienten mit plötzlichem Herztod "vermutlich nicht-kardialer" Genese (zum Beispiel fulminante Pulmonalembolie, oder rupturiertes Aortenaneurysma) ist so schlecht, dass es sinnvoll ist, diese Unterteilung zu treffen, da die Überlebensrate dieser Patienten in den ersten Stunden, bis Tagen nach dem Ereignis liegt, weit unter 1% liegt. Wenn eine primär kardiale Ursache anzunehmen ist, ist in etwa 60% bis 70% der Fälle ein akutes koronares Syndrom mit sekundärer Rhythmusstörung und/oder Pumpversagen für das Ereignis verantwortlich. In den übrigen Fällen ist eine primäre Rhythmusstörung, am ehesten im Rahmen einer vorbestehenden Kardiomyopathie anzunehmen.

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Tags: intensiv-news notfallmedizin kreislaufstillstand herztod 

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