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Was muss beim Aufbau eines Peritonealdialyse-Programms beachtet werden?


Der Aufbau eines gut funktionierenden Peritonealdialyse (PD)-Programms erfordert entsprechende personelle und räumliche Ressourcen, ein gutes Prädialyse-Schulungsprogramm, ein adäquates PD-Trainingsprogramm für Ärzte und Pflegepersonen, eine entsprechende Zusammenarbeit mit verschiedenen anderen Disziplinen (Chirurgen, Diätologen, Sozialarbeitern, Psychologen), eine adäquate Zentrumsgröße, eine statistische Dokumentation unter anderem auch der Komplikationen und ein Qualitätsmanagementprogramm (Finkelstein FO, Blood Purif 31:121-124, 2011).

Personelle Ressourcen

Vor dem Aufbau eines PD-Zentrums stehen zunächst personelle Ressourcen an erster Stelle. Um eine quali­tativ gute Betreuung der Patienten und auch ein kontinuierliches Wachstum des PD-Zentrums zu ermöglichen, sollten idealerweise bereits zu Beginn zumindest ein Arzt/eine Ärztin und ein bis zwei Pflegepersonen bereitgestellt werden, die hauptamtlich für die Betreuung der PD-Patienten zuständig sind und durch entsprechende Aus- und Fortbildungen laufend gefördert werden. Bei der Wahl dieser Personen ist natürlich wichtig, dass diese an das Verfahren glauben und eine entsprechende Motivation aufweisen.

Eine rezente Analyse von Daten des Britischen Dialyse- und Transplantationsregisters zeigt, dass Enthusiasmus des Nephrologen durchaus mit der Zahl der PD-Patienten, die an einem Zentrum betreut werden, positiv assoziiert ist (Castledine C, Nephron Clin Pract 119 [Suppl 2]:c255-c267, 2011).

Eine französische Studie berichtet ebenfalls, dass in Zentren mit hoher PD-Prävalenz die NephrologenInnen eine positivere Meinung zu diesem Verfahren hatten als in Zentren mit niedriger PD-Prävalenz (Bouvier N, Nephrol Dial Transplant 24:1293-1297, 2009). Auch wenn in diesen Studien Ursache und Wirkung nicht genau differenziert werden können (Nephrologen, die mehr PD-Patienten betreuen, bekommen im Laufe der Zeit mehr Erfahrung und dadurch eine positivere Meinung zur PD), bleibt unbestritten, dass vor allem zu Beginn der Aufbauarbeit Motivation und Individualismus nicht nur der Ärzte, sondern auch der Pflegepersonen gefragt sind. Nayak KS schreibt in einer Übersichtsarbeit (Perit Dial Int 27 [Suppl 2]:S9-S15, 2007): “The most important ingredient for the entire team in the PD unit is a passion for PD“.

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Tags: nephro-news dialyse pd peritonealdialyse 

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