NEPHRO-News
Interdialytische Gewichtszunahme und chronische Überwässerung
Der
Vorgang der chronischen Hämodialyse ist ein für das hämodynamische und
kardiovaskuläre System des menschlichen Körpers äußerst anstrengender
Prozess. Zwei Schlagwörter haben in den letzten Jahren die
Dialyseforschung stark geprägt: Interdialytische Gewichtszunahme
(interdialytic weight gain, IDWG) und chronische Überwässerung (fluid
overload, FO).
So konnte 2003 von Saran et al. anhand einer
DOPPS-Registeranalyse eine höhere Mortalität (HR = 1.14) für Patienten
mit höherer interdialytischer Gewichtszunahme gezeigt werden (Saran R,
Kidney Int 64:254–262, 2003). Diese Ergebnisse zur interdialytischen
Gewichtszunahme wurden von Kalantar-Zadeh et al. bestätigt
(Kalantar-Zadeh K, Circulation 119:671-679, 2009), hier aber als „fluid
retention“ deklariert. In beiden genannten Studien war die Mortalität
nur bei sehr hohen interdialytischen Gewichtszunahmen, und erst nach
Adjustierung für demographische Faktoren und Komorbiditäten signifikant
erhöht. Dies ist nicht überraschend, denn junge, von wenig
Komorbiditäten betroffene, männliche Dialysepatienten sind tendenziell
diejenigen, die die höchsten Trinkmengen und somit Gewichtszunahmen
erlangen, wobei diese aber eben vor allem durch ihr Alter und eine
entsprechend niedrige Gesamtrisikokonstellation eher geschützt sind und
damit eine geringere Mortalität aufweisen.
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Tags: nephro-news dialyse hämodialyse inflammation bvm-reg-studie ultrafiltration überwässerung
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