NEPHRO-News
Das kardiorenale Syndrom, das eine bidirektionale, pathophysiologische
Störung von Herz und Nieren definiert, wird im klinischen Alltag
zunehmend als relevante Krankheitsentität wahrgenommen. Aufgrund seiner
Vielschichtigkeit und der außerordentlich heterogenen Pathophysiologie
stellt es eine enorme medizinische Herausforderung dar. Eine
Leitlinien-basierte, optimale Therapie herzinsuffizienter Patienten, die
eine progrediente renale Dysfunktion erleiden, gibt es bis heute nicht.
Dieser Beitrag gibt eine Übersicht über die wichtigsten
pathophysiologischen Veränderungen, die zur Entstehung einer
Nierenfunktionsverschlechterung bei akuter und chronischer
Herzinsuffizienz beitragen und stellt die jeweils wichtigsten
Behandlungsstrategien dar.
Einleitung
Für
die Regulation des Volumenhaushalts des Menschen sind sowohl das Herz
als auch die Niere von zentraler Bedeutung. Beide Organe interagieren
auf mehreren Ebenen miteinander und beziehen das sympathische
Nervensystem (SNS), das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS), das
antidiuretische Hormon (ADH), Endothelin (ET) und natriuretische Peptide
(z.B. BNP) ein (Abb. 1).
Die Dysfunktion des einen Organs trägt
zur Dysfunktion des anderen Organs bei. Die renale Dysfunktion
verschlechtert die kardiale Funktion, was wiederum eine weitere
Verschlechterung der renalen Funktion bewirkt. Der Begriff
„kardiorenales“ Syndrom (CRS) prägte lange Zeit diese
pathophysiologische Interaktion, ohne dass allerdings eine exakte und
allgemein akzeptierte Definition damit verbunden war. Aufgrund der
außerordentlich heterogenen Pathophysiologie des CRS wurde von der
Arbeitsgemeinschaft „Acute Dialysis Quality Initiative“ um Claudio Ronco
2008 eine genauere Definition des CRS entwickelt (Ronco C, J Am Coll
Cardiol 52:1527-1539, 2008).
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Tags: nephro-news nephrologie kardiologie kardiorenal herzinsuffizienz nierenversagen
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