NEPHRO-News
In den letzten Jahren ist in der allgemeinen Bevölkerung eine
entsprechende „Alterung“ der Dialysepopulation zu erkennen. Patienten
kommen im höheren Alter in das Stadium der terminalen Niereninsuffizienz
und es stellt sich immer öfter die Frage, ob eine Nierenersatztherapie
eingeleitet und mit welchem Verfahren dialysiert werden soll. Dies
insbesondere vor dem Hintergrund rezenter Studien, die zeigten, dass
ein früherer Dialysebeginn keinen Überlebensvorteil im Vergleich zu
einem späteren Dialysebeginn nach sich zieht (Murtagh FE, Nephrol Dial
Transplant 22:1955-1962, 2007).
Demographische Entwicklung der Bevölkerung
Daten
aus dem europäischen Raum (Eurostat 2010) zeigen, dass vor allem in der
Bevölkerungsgruppe der über 80-Jährigen ein starker Zuwachs zu
verzeichnen ist, gefolgt von den 65 – 70-Jährigen und den 50 –
64-Jährigen. Im Vergleich zu anderen Kontinenten ist der Anteil der über
65-Jährigen in der Gesamtbevölkerung gerade in Europa dramatisch hoch
(über 15%). In Anbetracht der Tatsache, dass bei älteren Patienten eine
Niereninsuffizienz häufiger vorliegt, ist es nicht verwunderlich, dass
die Nephrologen zukünftig immer häufiger mit diesem Problem konfrontiert
werden. Je nach Untersuchung und verwendeter Formel zur Bestimmung der
errechneten glomerulären Filtrationsrate wird angegeben, dass der Anteil
der Niereninsuffizienz – alle Stadien zusammengefasst – der Bevölkerung
zwischen 10 und 14% liegt (Stevens LA, N Engl J Med 354:2473-2483,
2006), der Anteil der chronischen Niereninsuffizienz bei den über
70-Jährigen jedoch bei 40 – 45% liegt (O’Hare AM, J Am Soc Nephrol
18:2758-2765, 2007).
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Tags: nephro-news nephrologie dialyse geriatrie niereninsuffizienz hämodialyse pd peritonealdialyse nierenfunktion
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