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Die Osteopathie des Dialysepatienten

Diagnostik und Therapie


Entwicklung der renalen Osteodystrophie (ROD)

Die ersten renal bedingten Veränderungen des Knochenstoffwechsels können bereits ab einer glomerulären Filtrationsrate von 60ml/min nachgewiesen werden. In diesem frühen Stadium kommt es zu einer Beschleunigung des Knochenumsatzes ohne relevanten Substanzverlust (Abb.). Als wesentliche Ursache der Stimulation des Knochenstoffwechsels gelten die verminderte gastro-intestinale Kalziumresorption und die dadurch bedingte Stimulation der Nebenschilddrüse. Vor allem nach Eintreten der Dialysepflicht kann der Knochenumsatz um ein Mehrfaches gesteigert sein („high-turnover“-ROD). In Abhängigkeit von der Grundkrankheit (z.B. Diabetes mellitus) oder verminderter Produktion Knochen-anaboler Proteine wie dem „bone morphogenic protein“ (BMP) kann jedoch auch eine Verringerung des Knochenumsatzes auftreten („low-turnover“-ROD). Inwiefern entweder die „high“- oder die „low-turnover“-ROD mit einem höheren Morbiditätsrisiko vergesellschaftet ist, kann derzeit nicht beantwortet werden. Am wahrscheinlichsten dürfte jedoch sowohl eine extreme „low-turnover“- wie auch eine extreme „high-turnover“-ROD zu einem beträchtlichen Fraktur- wie auch Mortalitätsrisiko beitragen.

Die verminderte Synthese der renalen 1,25-Hydroxylase und der dadurch bedingte Mangel an aktivem Vitamin D führt zu einem Mineralisationsdefekt des Knochens, mit konsekutiver Osteomalazie. Diese zählt zwar ebenfalls zur „low-turnover“-ROD, unterscheidet sich jedoch von der adynamen Form der „low-turnover“ durch die Ausbildung von breiten Osteoidsäumen. Aufgrund des Vitamin D-Mangels kann das Osteoid, welches aus einer Kollagenmatrix besteht, nicht kalzifizieren. Dadurch wird der Knochen weich und bruchanfällig. Zusätzlich zur renalen Osteodystrophie kann bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion auch eine „klassische“ Osteoporose vorliegen. Ältere Patienten mit Osteoporose weisen in bis zu 85% der Fälle eine CKD im Stadium 3 oder 4 auf.

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Tags: nephro-news dialyse osteoporose knochenerkrankung bisphosphonate 

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