NEPHRO-News
Im April 1993 wurde das Schweizerische Nieren-Lebendspender
Gesundheitsregister von Gil Thiel gegründet unter dem Patronat der
Schweizerischen Gesellschaft für Nephrologie und Swisstransplant. Die
offizielle Abkürzung lautet SOL-DHR, was für Swiss Organ Living Donor
Health Registry steht. Geplant und dann auch bis heute durchgeführt ist
die periodische Untersuchung der Spender kurz vor Spende (Y0), und dann
in folgenden Rhythmen: 1 Jahr (Y1), 3 Jahre (Y3), 5 Jahre (Y5), 7 Jahre
(Y7), 10 Jahre (Y10) etc. ohne vorgesehenes Ende.
Die Gründe zur
Schaffung von SOL-DHR waren 1) die Herstellung von Transparenz über die
genaue Herkunft der Spender, ihr Gesundheitszustand und ihre Beziehung
zum Empfänger, 2) die prospektive Erfassung der Daten über ihren
Gesundheitszustand (Laboruntersuchungen in Blut und Urin,
Gewichtsverlauf, Blutdruck, eingenommene Medikamente zu allen
Zeitpunkten, Narbenprobleme, andere Komplikationen, auch psychische
etc.); 3) darauf basierendes Informationsmaterial für zukünftige
potentielle Spender über die Kurz- und Langzeit-Risiken der
Nierenspende; 4) die Möglichkeit der SOL-DHR-Leitung zu intervenieren,
wenn sich im Verlauf Komplikationen abzeichnen (z. B. unbehandelte
Hypertonie mit steigender Albuminurie). Dies erfolgt mit individuellem
Brief je an Hausarzt und Spender; 5) die mögliche Entdeckung von Mängel
und Missständen nicht mit dem Zweck der Übergabe an öffentliche Medien,
sondern zur internen Beseitigung des Problems an der Quelle. Dazu
gehörte auch die Unterstützung einzelner Spender, wenn die Krankenkasse
die Kostenübernahme einer Komplikation verweigerte, weil angeblich
nichts in Zusammenhang mit der Nierenspende stehe, besonders wenn im
Register andere analoge Fälle zu finden sind. Schließlich haben sich in
den letzten Jahren weitere Aufgaben ergeben, wie z. B. die Beantwortung
von konkreten Fragestellungen aus dem Schweizerischen Bundesamt für
Gesundheit oder der Nationalen Ethikkommission oder der
parlamentarischen Kommission, welche an der Formulierung des neuen
Schweizerischen Transplantationsgesetzes arbeitet.
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