NEPHRO-News
Fast alle Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz sind hypertensiv
und die Ätiologie der Niereninsuffizienz spielt dabei eine
untergeordnete Rolle. Meistens fehlt die physiologische Nachtabsenkung
und daher ist das Integral der Blutdruckbelastung besonders groß. Diese
schwer zu behandelnde arterielle Hypertonie wird für die hohe
kardio-vaskuläre Mortalität verantwortlich gemacht und trägt maßgeblich
zum Fortschreiten der Niereninsuffizienz bei.
Allerdings bleiben
viele Fragen offen. Warum haben bereits Patienten mit nur moderater
Einschränkung der Nierenfunktion ein signifikant erhöhtes
kardiovaskuläres Risiko (J Am Soc Nephrol 12:218-225, 2001) gegenüber
Patienten mit gleichen Blutdruckwerten aber ohne
Nierenfunktionseinschränkung? Was sind die Ursachen der arteriellen
Hypertonie bei chronischer Nierenschädigung? Anworten auf diese Fragen
wurden in der Vergangenheit meist in Störungen des
Renin-Angiotensin-Aldosteron-System gesucht und die wissenschaftlichen
und therapeutischen Anstrengungen haben sich auf die Hemmung
Angiotensin II-vermittelter Effekte konzentriert. Erst in letzter Zeit
wird die übergeordnete Bedeutung des Sympathikus (Nephrol Dial
Transplant 11:1735-8, 2000) immer deutlicher. Wir wissen heute, dass die
chronische Nierenschädigung unabhängig von der Ätiologie der
Nierenerkrankung zur Aktivierung des sympathischen Nervensystems führen
kann. Die gesteigerte Sympathikusaktivität stellt damit das Bindeglied
zwischen Entwicklung der arteriellen Hypertonie und Progression der
chronischen Niereninsuffizienz mit allen kardiovaskulären Konsequenzen
(Abb. 1) dar.
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