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In the Cards was ARDS

Die faszinierende Geschichte der Entdeckung des ARDS


Thomas Petty aus Denver im US-Bundesstaat Colorado erinnert sich, als wäre es gestern gewesen, als er im August 1964 das Blutgasanalysegerät der Firma Radiometer mit der Clark’schen Sauerstoff- und der Severinghaus’schen CO2-Elektrode bestückte und unter Anwendung der Astrupmethode nun erstmalig eine komplette Blutgasanalyse durchführen konnte. Er hatte gerade seine internistische Ausbildung beendet und war nun in der Ausbildung zum Pulmologen, während sein Freund und Kollege David G. Ashbaugh seine chirurgische Ausbildung absolvierte. Beide waren frustriert, weil sie mit den damals verfügbaren Beatmungsgeräten (Drinker negative pressure machine, Bird, Bennet) Patienten mit respiratorischer Insuffizienz nicht zufriedenstellend behandeln konnten. Mit der nunmehr möglichen Blutgasanalyse schien ihnen aber ein neuer Hoffungsschimmer am Horizont aufzugehen.

Im Bemühen, alle Möglichkeiten für eine neu zu schaffende "Respiratory Care Unit" auszuschöpfen, fand Dave Ashbaugh in einem Lagerraum ein altes 1954er Engstrom Anästhesie-Beatmungsgerät, das die Möglichkeit der Regulierung des exspiratorischen Gasflusses ("exspiratory retard control") bot. Als bei einem Patienten mit Polytrauma, Serienrippenfrakturen und bilateralen Lungeninfiltraten weder mit dem druckkontrollierten Bennet- noch mit den Bird-Respiratoren eine adäquate Beatmung erzielt werden konnte, versuchte David Ashbaugh das alte Engstromgerät, ein volumenkontrolliertes Gerät, welches hohe Beatmungsdrucke aufbauen konnte. David Ashbaugh stellte den PEEP auf 10 cm H2O ein und die Blutgase besserten sich deutlich. Als der Patient 48 Stunden später dennoch an refraktärer Hypoxämie verstarb, hatten die Lungen die Konsistenz der Leber und ein Gewicht von je 1000 Gramm.

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Tags: intensiv-news pneumologie ards 

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