INTENSIV-News
Routine X-ray control of upper central venous lines: Is it necessary?
Molgaard O, Nielsen MS, Handberg BB, et al. Acta Anaesthesiol Scand 2004; 48:685-689
Department of Anesthesiology, Aarhus University Hospital, Denmark.
Zentralvenöse Katheter (ZVK) stellen einen wesentlichen Bestandteil der
Überwachung und Therapie von Patienten während Operationen und
Intensivtherapie dar und sind aus der klinischen Praxis nicht mehr
wegzudenken. Allerdings kann die zentrale Venenpunktion auch mit
schweren, zum Teil lebensbedrohlichen Komplikationen, wie z.B.
Pneumothorax, Hämatothorax, arterieller Punktion verbunden sein ( McGee
DC; New Engl J Med 2003; 348:1123). Darüber hinaus können beim
Positionieren des Katheters Fehllagen auftreten, die klinisch nicht
sofort erkennbar sind und bei ausbleibender Lagekontrolle schwerwiegende
Komplikationen verursachen können(Muhm M; Wien Klin Wochenschr 1997;
109:400).
Kein bekanntes Lagekontrollverfahren kann mit 100%iger Sicherheit alle
Fehllagen oder Komplikationen einer ZVK-Anlage nachweisen. Die
Aspiration von Blut sollte ungehindert möglich sein. Weitere Zeichen
einer richtigen Lage können atem- und pulssynchrone Schwankungen der
Flüssigkeitssäule sein. Diese klinischen Methoden sind aber unzureichend
(sieheTabelle 1). Darum muss auf technische Hilfsmittel zurückgegriffen
werden.
Nach der Insertion eines zentralvenösen Katheters in die Vena jugularis
interna oder in die Vena subclavia gilt noch immer vielerorts das
Thoraxröntgen als Gold-Standard, um die korrekte Lage der Katheterspitze
zu verifizieren und Komplikationen wie Pneumo- oder Hämatothorax oder
Fehllagen auszuschließen. Dieses "obligate" Thoraxröntgen ist nicht
unumstritten, da diese Methode
1) teuer und mit Strahlenbelastung verbunden ist,
2) zeitaufwendig ist und daher zur Verzögerung von wichtigeren Interventionen führen kann,
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