INTENSIV-News
Seit 1991 bieten die Medizinprodukte-Hersteller in Deutschland,
Österreich und der Schweiz endotracheale Absaugkatheter mit
geschlossenem System an, die sich seit der Einführung in der
Intensivmedizin in vielen Kliniken durchsetzen konnten (Abbildung 1).
Im Vergleich zur offenen endotrachealen Absaugung bieten diese Systeme
deutliche Vorteile. Bei einem Vergleich von 285 Patienten, bei dem
offene vs. geschlossene Absaugung untersucht worden ist, konnten
erheblich bessere Werte in Bezug auf Abfall des paO2, Anstieg des paCO2,
Compliance und Intrakranielle-Druck-Spitzen festgestellt werden (Schön
1997).
Eine Studie von Weitl und Bettstetter (1994) konnte zeigen, dass die
geschlossenen Absaugsysteme bei der Verwendung eines PEEP von größer als
8 cm H2O deutlich überlegen sind. Ein weiterer, für den Anwender nicht
zu unterschätzender Punkt, ist die Kontaminationsgefahr bei der
Anwendung offener Absaugsysteme, bei deren Anwendung ein feuchter
Aerosolnebel aufsteigen und sich mit pathogenen Keimen bis zu zwei Meter
in der Umgebung des Patienten niederschlagen kann (Welte 1996). Diese
Aussagen erklären, dass die Anwendung des geschlossenen Absaugsystems
auch von Krankenhaushygienikern seit Jahren empfohlen wird (Wille 1998).
Leider gibt es noch keine Untersuchungen, die eindeutig nachweisen,
dass durch die Anwendung geschlossener Absaugsysteme Kreuzinfektionen
verhindert werden.
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