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Neues in der Akutbehandlung des Schlaganfalles

"12. Europäische Schlaganfallkonferenz 2003"


Die 12. Europäische Schlaganfallkonferenz (21.-24.5.2003) hat über 2000 Schlaganfallexperten nach Valencia, Spanien, geführt. Das Programm beinhaltete wissenschaftliche Vorträge und Symposien zu allen wesentlichen Bereichen zerebrovaskulärer Erkrankungen, mit starker Fokussierung auf klinische Themen. Der Bericht über diese 12. Europäische Schlaganfallkonferenz ist inkomplett und persönlich gefärbt.

Erster Themenschwerpunkt: - "Akutbehandlung des Schlaganfalles"

Zu diesem Themenschwerpunkt wurden u. a. die Ergebnisse des "Safe Implementation of Thrombolysis in Stroke (SITS)" – Registers vorgestellt. Diese unter Federführung von N. G. Wahlgren an ausgewiesenen Schlaganfallzentren organisierte Dokumentation der Sicherheits- und Wirksamkeitsaspekte der intravenösen Lysetherapie mit rt-PA im klinischen Alltag bestätigt mit ihren ersten Resultaten weitgehend die Ergebnisse der zur akuten zerebralen Ischämie vorliegenden randomisierten, prospektiven, doppelblinden Studien. Diese Vorarbeit war gleichzeitig die Grundlage für das nunmehr auch in Österreich mit der vorläufigen Zulassung von ActilyseR verpflichtend implementierte SITS-MOST Registers. Auf diese Weise soll überprüfbar sein und überprüft werden, ob der breitere Einsatz der intravenösen Lyse beim Schlaganfall im Carotistromgebiet tatsächlich den erwarteten Nutzen bringt und die Häufigkeit symptomatischer Einblutungen gegenüber Studienbedingungen nicht eventuell zunimmt.

Zweiter Themenschwerpunkt: - "Behandlung der akuten intrazerebralen Blutung"

Für die Behandlung der akuten intrazerebralen Blutung (ICH) wurde das Therapiekonzept mit dem Faktor VII-Konzentrat (NovosevenR) vorgestellt. Diese Substanz soll in den ersten 3 Stunden verabreicht werden und damit die in den ersten wenigen Stunden nach Auftreten des ICHs gefürchtete rezidive oder kontinuierliche Einblutung in das Gehirnparenchym (Ausdehnung des Blutungsgeschehens) in den ersten Stunden verhindert werden. Hiezu wurden die Ergebnisse der Dosisfindungsstudie vorgestellt. Eine größere klinische, prospektische Studie, ebenfalls zur Dosisfindung und zur Beurteilung der Sicherheit, ist bereits im Gang. Inwieweit dieses Therapiekonzept zu einer Verbesserung des neurologischen Outcomes, oder sogar zu einer Verschlechterung des neurologischen Outcomes führt, werden diese Phase-II-Studien nur bedingt zeigen können. Weiterführende Phase-III-Studien sind sicherlich in den nächsten Jahren zu erwarten und notwendig, vor allem bevor dieses Therapiekonzept auch in die tägliche Praxis umgesetzt werden kann.

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Tags: intensiv-news neurologie insult schlaganfall akutbehandlung 

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