INTENSIV-News
In einer jüngst publizierten prospektiven,
randomisierten Studie beschäftigt sich die International Subarachnoid
Aneurysm Trial (ISAT) Collaborative Group unter Federführung von Prof.
Dr. Andrew Molyneux (Lancet 2002; 360:1267-1274, mit Editorial, Seite
1262) mit der Frage des bestmöglichen therapeutischen Managements von
Patienten mit einer spontanen aneurysmatischen Subarachnoidalblutung.
Der Hintergrund dieser Studie war die Tatsache, dass eine endovaskuläre
Behandlung mit "detachable coils" (Guglielmi) zunehmend als Alternative
zur offenen, neurochirurgischen Versorgung (Kraniotomie + Clipping) von
rupturierten intrakraniellen Aneurysmen angewandt wird, obwohl der
"relative Nutzen" (im Vergleich zur anderen Methode) einer dieser beiden
Methoden bisher noch nicht etabliert war. Vor diesem Hintergrund
unternahm die ISAT-Collaborative Group eine randomisierte, prospektive,
multizentrische Studie, mit dem Ziel, die Sicherheit und Wirksamkeit des
endovaskulären Coilings mit dem bisherigen therapeutischen goldenen
Standard, nämlich Kraniotomie und neurochirurgisches Clipping solcher
Aneurysmen, zu vergleichen. Die primäre Outcome-Messgröße war die Zahl
der Patienten mit einem niedrigen modifizierten Rankin Score (3-6 =
behindert/abhängig bis tot) zum Zeitpunkt 1 Jahr nach der Blutung.
Folgende Patienten waren für diese Studie eligibel:
1. CT-gesicherte Subarachnoidalblutung innerhalb der letzten 28 Tage (in Einzelfällen auch lumbalpunktions-gesichert),
2. Angiographie-gesichertes intrakranielles Aneurysma
3. Klinischer Status, der eine Akutversorgung des Aneurysmas erlaubte
4. Wenn sowohl Neurochirurg als auch interventioneller Neuroradiologe das Aneurysma für ihre jeweilige Technik "passend" beurteilten (basierend auf die angiographische Darstellung des Aneurysmas)
5. Wenn es nicht eindeutig war, ob das Aneurysma neurochirurgisch oder endovaskulär versorgt werden sollte.
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Tags: intensiv-news neurologie subarachnoidalblutung clipping endovaskulär
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