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Effects of different doses in continuous veno-venous haemofiltration on outcomes of acute renal failure

A prospective randomised trial.


Effects of different doses in continuous veno-venous haemofiltration on outcomes of acute renal failure: a prospective randomised trial.

Ronco C, Bellomo R, Homel P, et al.                                                                                                                                     Lancet 2000; 356:26-30

Department of Nephrology, St Bortolo Hospital, Vicenza, Italy.

BACKGROUND: Continuous veno-venous haemofiltration is increasingly used to treat acute renal failure in critically ill patients, but a clear definition of an adequate treatment dose has not been established. We undertook a prospective randomised study of the impact different ultrafiltration doses in continuous renal replacement therapy on survival.
METHODS: We enrolled 425 patients, with a mean age of 61 years, in intensive care who had acute renal failure. Patients were randomly assigned ultrafiltration at 20 mL h(-1) kg (-1) (group 1, n=146), 35 mL h(-1) kg(-1) (group 2, n=139), or 45 mL h(-1) kg(-1) (group 3, n=140). The primary endpoint was survival at 15 days after stopping haemofiltration. We also assessed recovery of renal function and frequency of complications during treatment. Analysis was by intention to treat.
RESULTS: Survival in group 1 was significantly lower than in groups 2 (p=0.0007) and 3 (p=0.0013). Survival in groups 2 and 3 did not differ significantly (p=0.87). Adjustment for possible confounding factors did not change the pattem of differences among the groups. Survivors in all groups had lower concentrations of blood urea nitrogen before continuous haemofiltration was started than non-survivors. 95%, 92%, and 90% of survivors in groups 1, 2, and 3, respectively, had full recovery of renal function. The frequency of complications was similarly low in all groups.
INTERPRETATION: Mortality among these critically ill patients was high, but increase in the rate of ultrafiltration improved survival significantly. We recommend that ultrafiltration should be prescribed according to patient´s bodyweight and should reach at least 35 mL h(-1) kg(-1).


Jahrelang bin ich gegen die Vorstellung ins Feld gezogen, dass mit kontinuierlichen Nierenersatzverfahren (CRRT) Substanzen, die für die Pathophysiologie der Sepsis, des Multiorgandysfunktionssyndromes (MODS) oder des ARDS wichtige Substanzen, also "Mediatoren", Zytokine in klinisch relevanter Menge entfernt werden und hatte mich damit auch vehement gegen die "high-volume HF" ausgesprochen, habe diese als Wunschdenken, als mystische Therapie, als "dream-based-medicine" abgetan. Die Gruppe von Claudio Ronco aus Vicenza hat im Lancet nun eine Studie vorgelegt, in der eindeutig gezeigt wird, dass eine höhere Filtrationsleistung bei einer CVVH die Überlebensrate von Patienten mit akutem Nierenversagen (ANV) verbessert. In jener Patientengruppe, die durchschnittlich 1.3 l/h filtriert wurde, war die Mortalität 59%, bei jener mit einer Filtration von 2.3 l/h 43% bzw. mit 2.8 l/h 42%. Die weitere Steigerung der Filtrationsleistung hat also nicht zu einer zusätzlichen Erhöhung der Überlebensrate geführt. Ein früherer Therapiebeginn hat ebenfalls die Prognose verbessert. Bin ich nun bloßgestellt und blamiert? Im Gegenteil, ich glaube eher bestätigt. Wenn diese positiven Ergebnisse durch eine Mediator-Elimination zu Stande kämen, dürfte kein Plateau des Effektes eben bei etwa 2.3 l/h eintreten, sondern müsste eine höhere Filtration noch bessere Resultate zeitigen. Ich glaube viel mehr, dass diese nunmehr von Ronco vorgelegte Studie die erste qualitativ gute Studie zur Frage der Dialyse/Hämofiltrations-Dosis bei ANV darstellt. Bei Patienten unter chronischer Hämodialysetherapie ist in den letzten Jahren klar gezeigt worden, dass eine Erhöhung der Dialyse-Dosis (z.B. durch tägliche HD) bis zu einem schwer zu definierenden Optimum zu einer Verbesserung der Prognose führt. Dies hat weniger mit einer Mediator-Elimination, als mit einer optimalen Entgiftungsleistung zu tun. Durch den Hyperkatabolismus muss bei Patienten mit ANV eine wesentlich gesteigerte Bildung von potentiell toxischen Stoffwechselendprodukten gerechnet werden und damit auch eine höhere Entgiftungsleistung notwendig sein.

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Tags: intensiv-news nephrologie crrt cvvh nierenversagen dialyse 

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