Die künstliche Leber

Der Erfolg der modernen Intensivmedizin beruht ohne Zweifel vor allem auch auf der Entwicklung der verschiedenen medikamentösen und technisch-apparativen Maßnahmen zur Überbrückung von Ausfällen einzelner Organfunktionen bis zu deren Wiederherstellung. Zu Beginn war dies die künstliche Beatmung – die Anfang der 50er Jahre v.a. bei Patienten mit Poliomyelitis eingesetzt – den Anstoß zur Errichtung von Intensivstationen weltweit gab.

Wenige Jahre später konnte durch extrakorporale Eliminationsverfahren im Rahmen einer Hämodialyse die Nierenfunktion soweit ersetzt werden, daß ein Überleben auch ohne Nierenfunktion über viele Jahre möglich wurde. Durch die künstliche Ernährung konnten Funktonsausfälle des Darmes soweit überbrückt werden, daß eine relevante Energie- und Substratzufuhr über den intravenösen Zufuhrweg ermöglicht wurde. In den letzten 10 Jahren wurden schließlich extrakorporale Pumpsysteme entwickelt, die die insuffiziente Arbeit einer Herzkammer oder des gesamten Herzens ausreichend ersetzen konnten.