Die intravasale Volumen- bzw. Flüssigkeitstherapie ist im klinischen Alltag eine der wesentlichen Maßnahmen im perioperativen Management und auf der Intensivstation bei Patienten, bei denen die orale bzw. enterale Flüssigkeitszufuhr den Bedarf nicht decken kann bzw. eine orale/enterale Gabe kontraindiziert ist (Janssens U; Med Klin Intensivmed Notfmed 2015; 110:110).
In letzter Zeit wird unter Intensivmedizinern eine heftige, emotionale, ja fast missionarische Diskussion geführt, inwieweit Hydroxyethylstärke (HES) bei Patienten mit Sepsis ein Nierenversagen verursachen kann.
Die Abschätzung des Volumenbedarfs zählt zu den schwierigsten Aufgaben in der Intensivmedizin. Mit zunehmender Komorbidität kritisch kranker Patienten nimmt der Vorhersagewert einfacher klinischer Untersuchungsbefunde ab: Der Hautturgor, die Beurteilung der Mundschleimhaut bzw. der Zunge, die Urinausscheidung und die Jugular-venenfüllung in der 45-Grad-Oberkörperhochlagerung erlauben gerade beim kardial schwer erkrankten Patienten eine korrekte Voraussage der zentralen Hämodynamik nur unzureichend.
Der Patient im septischen Schock benötigt Volumen – schnell und in ausreichender Menge (Rhodes A; Intensive Care Med 2017; e-pub).
Eine 44-jährige drogenabhängige Frau wurde wegen respiratorischer Insuffizienz und septischem Schock an die Notfallaufnahme gebracht. Die Patientin wurde intubiert, im Lungenröntgen fanden sich ausgeprägte Infiltrate beidseits, sie war hypotensiv mit 75/35 mmHg.
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