NUTRITION-News
The effect of vitamin D supplementation on skeletal, vascular or cancer outcomes: A trial sequential meta-analysis.
Bolland
MJ, Grey A, Gamble GD, Reid IR
Lancet Diabetes
Endocrinol 2014; 2:307-20
Department of Medicine, University of Auckland, Auckland 1142, New Zealand.
Rezente Metaanalysen und Übersichtsarbeiten bezweifeln, dass Vitamin D
einen kausalen Effekt auf verschiedenste Krankheiten und die
Gesamtmortalität hat. Das Grundproblem ist jedoch, dass es nur wenige
gut gemachte Interventionsstudien mit zumindest dreistelligen
Patientenzahlen gibt.
Erstaunlicherweise inspiriert Vitamin D
viele Menschen, religiös zu werden: Entweder es taugt gar nichts oder es
soll das neue Wundermittel gegen alles sein. Natürlich ist beides
falsch. Fakt ist, dass es viele präklinische und Beobachtungs-Daten zu
Vitamin D gibt, jedoch nur wenige gut gemachte Interventionsstudien an
Menschen. Für manche Endpunkte scheint es sogar mehr Metaanalysen als
randomisiert-kontrollierte Interventionsstudien zu geben. Nun beruft
sich die Vitamin D-„Believer“-Fraktion darauf, dass die Evidenz der
Assoziation von Vitamin D-Mangel mit zahlreichen akuten und chronischen
Erkrankungen so erdrückend ist, dass es wohl alle gegen alles sofort
einnehmen sollten, insbesondere in Anbetracht der fehlenden
Nebenwirkungen und der hohen Prävalenz des Vitamin D-Mangels. Die
„Non-Believer“-Fraktion wiederum sieht sich genötigt, in erster Linie
DAGEGEN zu sein und Vitamin D zu verteufeln.
Tatsächlich gibt es das Phänomen der reversen Kausalität, das besagt, dass auch die Krankheit an sich – durch Lebensstiländerungen, aber auch Veränderung des Vitamin D-Status z. B. bei inflammatorischen Zustandsbildern – niedrige Vitamin D-Spiegel verursachen könnte, und für viele Faktoren, wie z. B. körperliche Aktivität (im Freien) nicht ausreichend adjustiert werden kann.
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