NUTRITION-News
Hypercaloric enteral nutrition in patients with amyotrophic
lateral sclerosis: A randomised, double-blind, placebo-controlled phase 2
trial.
Wills AM, Hubbard J, Macklin EA,
Glass J, Tandan R, Simpson EP, Brooks B, et al.
Lancet 2014; 383:2065-72
MDA Clinical Research Network.
Die amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine rasch fortschreitende
neurodegenerative Erkrankung, welche das erste und zweite Motoneuron
betrifft. Nach einem fast immer fokalen Beginn, präsentiert sie sich
klinisch mit einer progredienten distal betonten Muskelschwäche und
-atrophie. Bei einem mittleren Überleben von 30 Monaten führt letztlich
eine Parese der Atemmuskulatur zu einer respiratorischen Insuffizienz.
Die jährliche Inzidenz beträgt 2 pro 100.000 Patienten (Kiernan MC;
Lancet 2011; 377:942). Eine Gewichtsabnahme im Krankheitsverlauf hat
eine multifaktorielle Genese und resultiert vor allem aus einer
Schluckstörung und einem erhöhten Energieverbrauch (Dupuis L; Lancet
Neurol 2011; 10:75). Es besteht ein Zusammenhang zwischen BMI und
Überleben, wobei eine moderate Adipositas (BMI 30-35 kg/m²) mit einer
Verlangsamung der Progression der Erkrankung einerseits und einem
längeren Überleben andererseits korreliert (Desport JC; Neurology 1999;
53:1059). Eine enterale Ernährung mittels perkutaner endoskopischer
Gastrostomie (PEG-Sonde) wird generell ab einer Gewichtsabnahme von 10%
empfohlen (Andersen PM; Eur J Neurol 2012; 19:360).
Ann-Marie
Wills und Kollegen untersuchten in einer im „The Lancet“ 2014
publizierten Phase-2-Studie an ALS-Patienten mit PEG-Sonde die
Verträglichkeit einer hyperkalorischen Ernährung mit dem Ziel einer
moderaten Gewichtszunahme. Die Studie wurde an zwölf Studienzentren in
den USA kontrolliert, doppelblind-randomisiert durchgeführt.
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