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Nahrungsmittelallergie bei Erwachsenen

über- oder eher unterschätzt?


Nahrungsmittelallergie bei Erwachsenen – über- oder unterschätzt?

Seitz CA, Pfeuffer P, Raith P, et al.                                                                                                      Deutsches Ärzteblatt 2008, 105:715-723

Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Universität Würzburg


Diese Arbeit von Seitz und Mitarbeitern aus Berlin greift ein häufiges Problem im klinischen Alltag auf – die Differentialdiagnosen der Nahrungsmittelüberempfindlichkeiten bei Erwachsenen, von denen nach Eigenangaben 10-20% der erwachsenen Bevölkerung betroffen sind (Rona RJ; J Allergy Clin Immunol 2007; 120:638).

Die Autoren dieser Arbeit definieren den Begriff Nahrungsmittelüberempfindlichkeit als Überbegriff, der bedeutet, dass Nahrung, die von einer Normalperson toleriert wird, in zeitlichem Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme objektiv reproduzierbare Symp­tome hervorruft. Die Symptome reichen vom Juckreiz im Mund (= orales Allergie-syndrom), Völlegefühl, Übelkeit, Brechreiz, Durchfall, Nesselausschlag (Urtikaria) und diffusen Schwellungen (Angioödeme), Atemnot (Asth­ma) bis zur Maximalform, dem allergischen Schock. Eine immunologisch vermittelte Nahrungsmittelallergie ist eine Untergruppe dieser Überempfindlichkeiten und wird durch allergenspezifisches IgE im Sinne einer Typ-I-Aller­gie verursacht. Die Autoren befassen sich in ihrer Arbeit ausschließlich mit Typ-I-Allergien.

Häufige, nicht allergische Differentialdiagnosen stellen dar: An der Haut akute und chronisch-intermittierende Urtikaria, im gastrointestinalen Bereich Laktose-, Fruktose-, Histamin- und seltenere Intoleranzen, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Reizdarm, psychovegetative Reaktionsmuster und im Falle von anaphylaktischen Reaktionen die Mastozytose, die durch eine absolute Vermehrung der histaminausschüttenden Mastzellen charakterisiert ist. Die Unterscheidung ist insofern wichtig, weil das Management des Patienten abhängig von der Diagnose zum Teil völlig unterschiedlich ist, und Diät­empfehlungen nur bei klarer Diagnose abgegeben werden sollen.

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Tags: nutrition-news ernährung allergie 

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