Pflegerische Compliance, der Schlüssel zur erfolgreichen Ernährungstherapie in Pflegeheimen

Der Erfolg von Ernährungsinterventionen ist im Wesentlichen von der Compliance des Betroffenen abhängig. In Pflegeeinrichtungen spielt zusätzlich die Unterstützung durch das Pflegepersonal eine wichtige Rolle. In Studien wird verschiedentlich erwähnt, dass verschriebene Supplemente den Bewohnern häufig nicht angeboten werden. Die Compliance des Pflegepersonals bei Ernährungsinterventionen wurde bisher jedoch nicht gezielt untersucht.

Die Autoren dieser neuen Studie untersuchten im Zuge einer 11-wöchigen kontrollierten, randomisierten Interventionsstudie in dänischen Pflegeheimen die Compliance des Pflegepersonals hinsichtlich verschiedener Interventions-maßnahmen. Bei 62 zufällig ausgewählten Bewohnern wurden unter Mitarbeit von Diätassistenten/Diätologen, Physiotherapeuten und Zahnhygienikern Maßnahmen in den Bereichen Ernährung, körperliches Training und Mundpflege durchgeführt.

Die Ernährungsintervention beinhaltete das tägliche Angebot von 25 g Schokolade und 150 ml Kakao oder 150 ml eines im Pflegeheim zubereiteten Milchgetränks über den Interventionszeitraum. Zusätzlich wurde den Bewohnern direkt nach den zweimal wöchentlich angebotenen physiotherapeutischen Trainingsphasen ein Trainingssupplement (150 ml energiereiches Milchgetränk) gegeben. Das zuständige Pflegepersonal wurde gebeten, das Anbieten jedes Supplements zu dokumentieren. Der betreuende Physiotherapeut dokumentierte, ob die Bewohner am Training teilnahmen oder nicht. Die Mundpflege wurde ein- bis zweimal wöchentlich von einem Zahnhygieniker durchgeführt und die Einhaltung oder Nichteinhaltung der Intervention notiert.