NUTRITION-News
Build-ups in the supply chain of the brain: On the neuroenergetic cause of obesity and type 2 diabetes mellitus.
Peters
A, Langemann D
Front Neuroenergetics 2009; 1:2
Head of the Clinical Research Group, Brainmetabolism, Neuroenergetics, Obesity and Diabetes, Medical Clinic 1 Lübeck, Germany.
Adipositas und Typ 2 Diabetes: Notfallpläne des Gehirns
Warum entwickeln so viele Menschen Adipositas und Typ 2 Diabetes
mellitus? Aus der Sicht der Hirnforschung und Neurobiologie wurde bei
der Erforschung von Stoffwechselerkrankungen eine Grundeigenschaft des
Gehirns nicht berücksichtigt: Die - metaphorisch gesprochen -
Selbstsüchtigkeit (englisch:selfishness) des Gehirns. Das sogenannte
„Selfish Brain“ (Peters A; Neurosci Biobehav Rev 2004; 28:143),
das zentrale Nervensystem, verbraucht von allen Organen des Menschen am
meisten Energie in Form von Glukose - nämlich 130 g pro Tag -, die es
primär aus dem Körper anfordert. Was hat das aber mit Adipositas und Typ
2 Diabetes zu tun? Kürzlich erschien in der Online-Fachzeitschrift
Frontiers in Neuroenergetics der hier vorzustellende Beitrag (doi:10.3389/neuro.14.002.2009),
der sich die Prinzipien und Gesetze von Lieferketten, wie sie in der
Logistik und der Ökonomie bekannt sind, zunutze macht, um den zentralen
und peripheren Energiestoffwechsel in einfacher Weise zu beschreiben. In
diesem Beitrag konnte nachgewiesen werden, dass bei einem
Versorgungsengpass zum Gehirn in der zerebralen Lieferkette ein Stau
entsteht, der sich in Form auffüllender Fettdepots manifestiert.
Die Logistik der Gehirnenergie
Die Lieferkette des Gehirns – mit dem zentralen Nervensystem als dem
Endverbraucher – beschreibt die Energieflüsse von der entfernten
Umgebung zur näheren Umgebung durch den Körper zum Gehirn (Abb. 1a). Die
Lieferkette ist verzweigt, d. h., es ist möglich, Energie in
Seitenspeichern, wie Muskel und Fettgewebe, abzulagern. Es ist ein
generelles Prinzip in logistischen Lieferketten, dass der Fluss durch
den Anbieter (Push-Komponente) und durch den Empfänger (Pull-Komponente)
bestimmt wird. Mit anderen Worten werden die Flüsse jeweils durch
Angebot und Nachfrage reguliert. Die Flüsse transportieren Energie in
unterschiedlicher Form. Diese Publikation in Frontiers in Neuroenergetics präsentiert
das unkonventionelle Konzept, dass ein gesunder Organismus durch einen
effizienten „Brain-Pull“ - d. h., die Fähigkeit des Gehirns ausreichend
Energie aus dem Körper anzufordern - seine systemische Energiehomöostase
aufrecht erhält, und dass die zu Grunde liegende Ursache für Adipositas
ein ineffizienter Brain-Pull ist.
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Tags: nutrition-news ernährung neurologie adipositas diabetes
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