Regionale Zitratantikoagulation bei kontinuierlicher Nierenersatztherapie:

Der Einsatz der regionalen Zitratantikoagulation (RCA) im Rahmen von extrakorporalen Nierenersatztherapien wurde bereits 1961 bei intermittierenden Verfahren (IRRT) und erstmals 1990 bei kontinuierlichen Verfahren (CRRT) beschrieben (Morita Y; Am J Med Sci 1961; 242:32; Mehta RL; Kidney Int 1990; 38:976).

Während sich das Verfahren bei der IRRT aufgrund der Komplexität und insbesondere aufgrund der fehlenden geräteseitigen Unterstützung seitens der Hersteller bislang kaum durchsetzen konnte und eher in der klinischen Akutdialyse bei blutungsgefährdeten Patienten angewandt wird, ist es für die CRRT auf den Intensivstationen mittlerweile in Deutschland die häufigste Form der Antikoagulation.

Gemäß einer aktuellen Umfrage von Willam et al. 2021 unter den Mitgliedern der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) wird die RCA bei CRRT in 93,6% vorgehalten und auch ohne vorliegende Blutungsneigung in 72,6% als Standardverfahren eingesetzt (Willam C; Med Klin Intensivmed Not­fmed 2021; 30:1).