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Hyponatriämie bei hospitalisierten Patienten:

Wie ungünstig ist der Verlauf wirklich?


Risk of adverse clinical outcomes in hyponatremic adult patients hospitalized for acute medical conditions: A population-based cohort study.

Kutz A, Ebrahimi F, Aghlmandi S, Wagner U, Bromley M, Illigens B, Siepmann T, Schuetz P, et al.

J Clin Endocrinol Metab 2020; 105:3428-36

 

Die hypoosmolare Hyponatriämie gehört zu den häufigsten Elektrolytstörungen bei hospitalisierten Patienten. Grundsätzlich wird die Hyponatriämie anhand ihrer Ätiologie in drei Gruppen eingeteilt und bedarf jeweils einer zielgerichteten Therapie (Spasovski G; Eur J Endocrinol 2014; 170:G1).

Während die hypovoläme Hyponatriämie grundsätzlich gut auf isotone Kochsalzlösungen anspricht, gestaltet sich die Therapie der euvolämen oder hypervolämen Hyponatriämie ungleich komplexer. Hierbei muss neben der Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung zwischen einer Wasserrestriktion, der Gabe von Schleifendiuretika, Kochsalztabletten, Harnstoff oder Vasopressin-Rezeptor Antagonisten (Vaptanen) differenziert werden, wobei letzteres in Europa aufgrund teils fehlender Marktzulassung und der Kosten heute lediglich punktuell eingesetzt wird.

Im Gegensatz zur akut aufgetretenen Hyponatriämie, bei der zur Verhinderung eines Hirnödems eine rasche Behandlung indiziert ist, berichten Patienten mit einer chronischen Hyponatriämie häufig über einen a- bis oligosymptomatischen Verlauf (Decaux G; Am J Med 2006; 119:S79). Gemäss einer 2015 veröffentlichten Studie mit 225 Zentren in Europa und den USA wird lediglich bei knapp 50% der hyponatriämen Patienten eine weiterführende Diagnostik veranlasst und knapp 75% der hyponatriämen Patienten verlassen das Krankenhaus wieder in einem unkorrigiert hyponatriämen Zustand (Greenberg A; Kidney Int 2015; 88:167). Dies zeigt eindrücklich, wie hoch die Prävalenz der unbeachteten und unbehandelten Hyponatriämie in entwickelten Ländern ist.

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Tags: nephro-news nephrologie hyponatriämie natriumdefizit siadh 

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