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COVID-19 und Niere:

Was haben wir aus einem Jahr Pandemie gelernt?


Seit über einem Jahr befindet sich die Welt fest im Griff einer Pandemie, ausgelöst durch das Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus 2 (SARS-CoV-2). Der Name lässt keinen Zweifel am primären Angriffspunkt des Virus. Viel Spekulation gab es jedoch anfänglich über das Ausmaß, in dem auch andere Organsysteme direkt und indirekt von einer Infektion mit diesem Virus betroffen sein könnten.

Den ersten Berichten aus Wuhan zufolge schien SARS-CoV-2 für die Niere kein wesentliches Thema zu sein. Bald folgten jedoch Studien, die wesentlich höhere Inzidenzzahlen für die akute Nierenschädigung (Acute Kidney ­Injury - AKI) aufzeigten, sodass sich letztendlich eine Streubreite von 1 bis 46% ergab (Farouk SS; J Nephrol 2020; 20:1). Zudem zeigten sich teils große regionale Unterschiede. In einer Metaana­lyse zeigte sich in den USA und Europa eine Inzidenz von 28.6%, während im asiatischen Raum Inzidenzen von 5.5% für hospitalisierte COVID-19 Patienten beobachtet wurden (Fu EL; Clin Kidney J 2020; 13:550).

Von noch höheren Inzidenzzahlen darf bei kritisch kranken COVID-19 Patienten ausgegangen werden (Yang X; Int Immunopharmacol 2021; 90:107159). So fanden Gupta et al. in einer großen multizentrischen Studie eine Inzidenz von 42.8% für die akute Nierenschädigung bei COVID-19 Patienten auf Intensivstationen (Gupta S; JASN 2021; 32:161). In einer Auswertung der Patienten der 1. COVID-19 Welle aus dem Tiroler COVID-19 Intensivmedizin-Register konnten wir eine AKI-Rate von 48.6% beobachten. Nierenersatztherapie (Renal Replacement Therapy – RRT) wurde in ca. 20% der Fälle benötigt (Klein SJ; Wien Klin Wochenschr 2020; 132:653).

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Tags: nephro-news intensivmedizin nephrologie volumentherapie nephrotoxizität ecmo-therapie zytokinsturm covid-19 nierenschädigung beatmung 

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