NEPHRO-News
Woher stammte der „Hype“?
Seit mehr als 15
Jahren werden Stamm- und Vorläuferzellen als regenerativer
Therapieansatz in Nierenerkrankungen erforscht. Als Hoffnungsträger
haben sich insbesondere mesenchymale Stamm- bzw. Stromazellen (MSC)
etabliert, die ohne ethische Problematik oder nennenswerten Aufwand aus
verschiedensten Geweben des Erwachsenen (u. a. Knochenmark, Fettgewebe,
Nabelschnur, Plazenta) isoliert werden können.
Mesenchymale
Stammzellen haben in Nagern ihre Wirksamkeit in verschiedenen Modellen
des akuten Nierenversagens wiederholt unter Beweis gestellt. Dabei
scheinen (Trans-) Differenzierungsvorgänge der Spenderzellen nachrangig zu sein. Nach Datenlage sind vor allem parakrine Effekte für den
Benefit ursächlich: MSC sezernieren eine Vielzahl relevanter Zytokine,
Chemokine und Wachstumsfaktoren, die u. a. proangiogene,
anti-apoptotische, anti-inflammatorische und mitogene Effekte
konzertieren können (u. a. vascular endothelial growth factor [VEGF],
hepatocyte growth factor [HGF], transforming growth factor [TGF],
granulocyte colony-stimulating factor [GCS-F], Interleukin-10 [IL-10])
(Humphreys BD; Annu Rev Med 2008; 59:311).
Dadurch können
lokale Gewebezellen zur Proliferation angeregt und Gewebe regeneriert
werden. Durch z. B. ischämische Präkonditionierung kann das Sekretom der
MSC noch modifiziert werden. Mögliche Ansatzstellen im akuten
Nierenversagen sind nicht nur der tubuläre Schaden durch Nekrose,
Apoptose und Nekroptose, sondern auch die endotheliale Dysfunktion mit
mikrovaskulärer Obstruktion, Koagulopathie, Vasokonstriktion und
vaskulärem Leakage sowie die lokale Inflammation (Tögel F; F1000 Prime
Reports 2014; 6:83p1).
Melden Sie sich an um weiter zu lesen ...
Tags: nephro-news nephrologie nierenversagen stammzellen transplant
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.