Systembiologie erweitert das Verständnis des akuten Nierenversagens bei Intensivpatienten

Dieser in Kidney International in Publikation befindliche Beitrag berichtet von den Ergebnissen einer Forschungsgruppe aus North Carolina, die einen systembiologischen Ansatz gewählt hat, um ein umfassendes Bild der Nierenschädigung bei einem systemisch inflammatorischen Response-Syndrom (SIRS) bzw. bei akutem Nierenversagen zu erhalten.

In diesen Artikel beschreiben die Autoren mehrere Genprodukte und einzelne Stoffwechselwege, die zum akuten Nierenversagen führen bzw. mit ihm assoziiert sind. Dafür haben sie das akute Nierenversagen in 4 Stufen (inklu­sive der Gruppe von HD-Patienten) nach den AKIN-Kriterien eingeteilt (Mehta RL; Crit Care 2007; 11:R31).

In den vergangenen Jahren sind immer wieder Studien publiziert worden, die differenziell regulierte Gene für das akute Nierenversagen beschreiben. Einen guten Überblick dazu gibt der Review von Kumar S. et al. (Semin Nephrol 2014; 34:404). Jedoch sind in diesen Studien keine integrativen – systembiologischen – Ansätze gewählt worden.

Der integrative Ansatz hat den Vorteil, dass die Ergebnisse bezüglich der Genetik (Genomics, Transcriptomics) und des Metabolismus (Proteomics, Metabolomics) in einem gemeinsamen Kontext betrachtet werden.