NEPHRO-News
Indikationsstellung zur Anlage eines Dialyseshunts & präoperative Diagnostik
Eine
absolut gültige Regel für den Zeitpunkt der Indikationsstellung zur
Anlage eines Dialysezuganges existiert nicht. Die Indikation zur Anlage
sollte immer unter Berücksichtigung der patientenindividuellen
Gegebenheiten erfolgen und der Grunderkrankung des Patienten Rechnung
tragen. Bei chronisch niereninsuffizienten Patienten mit einem
fortschreitenden Verlust der Nierenfunktion sollte mindestens drei
Monate vor dem erwarteten Einsetzen der Dialysepflicht mit der Planung
und Anlage eines permanenten Dialysezuganges begonnen werden (Leitlinie
Shuntchirurgie: www.gefaesschirurgie.de).
Die
Festsetzung dieses individuellen Zeitpunktes ist jedoch mit
Schwierigkeiten verbunden, da einerseits Komplikationen der
Grunderkrankungen (z. B. Myokardinfarkt beim kardiorenalen Syndrom) eine
frühere Dialysepflicht bedingen können, andererseits kann eine optimale
konservative Therapie diese erfreulich lange herauszögern. Eine
frühere Anlage hingegen ist nicht sinnvoll, da Shuntverschlüsse oder
Belastungen des Herz-Kreislauf-Systems durch den Shunt und damit
verbundene zusätzliche Behandlungen im noch dialysefreien Intervall den
Patienten unnötig belasten. Ist zu Beginn der Hämodialysetherapie kein
funktionsfähiges Shuntgefäß nutzbar, ist die Anlage eines temporären
zentralvenösen Zuganges notwendig. Dies ist oft mit einem verlängerten
Krankenhausaufenthalt und katheterbedingten Infektionen verbunden.
Zusätzlich kommt es bei den dann durchgeführten Shuntanlagen – bedingt
durch die Urämie – zu einem erhöhten Risiko für Wundheilungsstörungen.
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Tags: nephro-news nephrologie chirurgie shunt
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