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Sind Calcium-haltige Phosphatbinder tatsächlich obsolet?


Hyperphosphatämie ist ein paradigmatischer Befund im Endstadium chronischer Nierenerkrankungen („chronic kidney disease”; CKD). Präklinische und Beobachtungs-Studien weisen eindeutig darauf hin, dass die Hyperphosphatämie unmittelbar pathophysiologisch bedeutsam ist für kardiovaskuläre Komplikationen, insbesondere für die Entstehung und Progression von Gefäß- und Weichteil-Verkalkungen und mit der Gesamt- und kardiovaskulären Mortalität dieser nierenkranken Population korreliert. Insofern steht das adäquate Management des Phosphathaushalts derzeit im Mittelpunkt der Bemühungen hinsichtlich einer optimierten Behandlung von CKD-Patienten, wobei neben diätetischer Phosphatrestriktion und Modifikationen des Dialyseregimes vor allem die Phosphatbinder zum Einsatz kommen. Neuere Studien haben nun weitere Vorbehalte gegenüber dem Einsatz von Calcium-haltigen Phosphatbindern entstehen lassen, die in der Folge kommentiert werden sollen.

Pathophysiologische Konsequenzen der Hyperphosphatämie

Chronische Nierenerkrankungen sind mit einer deutlich verringerten Lebenserwartung und gehäuften kardiovaskulären Ereignissen assoziiert [Couser WG, Kidney Int 2011; 80:1258].

Erhöhte Serum-Phosphatwerte erscheinen dabei als eine unmittelbare Konsequenz der fortgeschrittenen Niereninsuffizienz und sind gleichzeitig mit diversen klinischen Komplikationen wie Gefäßverkalkungen, linksventrikulärer Hypertrophie sowie erhöhter Gesamt- und kardiovaskulärer Mortalität verbunden [Giachelli CM, Kidney Int 2009; 75: 890; Block GA, JASN 2004; 15:2208; Floege J, Nephrol Dial Transplant 2011; 26:1948].

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Tags: nephro-news nephrologie dialyse ckd hyperphosphatämie phosphatbinder 

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