NEPHRO-News
Voraussetzung einer effizienten und komplikationsfreien Hämodialyse ist
eine ausreichende systemische oder regionale Antikoagulation. Diese
erfolgt üblicherweise mittels niedermolekularem oder unfraktioniertem
Heparin. Als Therapiealternativen bieten sich neben der regionalen
Heparin-Antagonisierung Verfahren wie die Zitrat-, Heparinoid- oder
„heparinfreie“ Dialyse an. Im Folgenden soll ein Überblick über die
Möglichkeiten der Gerinnungshemmung bei Hämodialyse gegeben werden.
Grundlagen
Wie
in der Abbildung dargestellt, erfolgt die Gerinnungsaktivierung bei der
Hämodialyse hauptsächlich durch den Kontakt des Blutes mit der
Dialysemembran. Durch die daraus resultierende Leukozyten- und
Thrombozytenstimulation wird Gewebethromboplastin (tissue factor [TF]
bzw. Faktor III) freigesetzt, welches nach Aktivierung von Faktor VII –
direkt oder indirekt – zu einer Stimulation von Faktor X führt. Nachdem
Thromboplastin üblicherweise nicht im Blut frei vorhanden ist, sondern
„extern“ (über Zellen oder Gewebe) zugeführt werden muss, wird diese
Form der Gerinnungsstimulation „extrinsische Aktivierung“ bezeichnet.
Der hepatal synthetisierte Faktor XII wiederum zirkuliert im Blut und
kann durch negative Membranoberflächen zu Faktor XIIa aktiviert werden.
Nach Stimulation von Faktor XI und IX wird dann ebenfalls Faktor X
aktiviert. Diese, von externen Schäden unabhängige Gerinnungskaskade
wird als „intrinsische Aktivierung“ bezeichnet und spielt bei der
Hämodialyse eine eher untergeordnete Rolle.
Melden Sie sich an um weiter zu lesen ...
Tags: nephro-news dialyse antikoagulation blutgerinnung hämodialyse intermittierend
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.