NEPHRO-News
Der sekundäre Hyperparathyreoidismus ist eine häufige Komplikation
bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung. Der prozentuale Anteil
der Patienten mit erhöhten Parathormonwerten ist in jedem Stadium der
chronischen Nierenerkrankung deutlich höher als der Prozentsatz der
Patienten mit renaler Anämie, metabolischer Azidose, Hyperphosphatämie
oder Hypokalziämie (Moranne O, J Am Soc Nephrol 20:164-171, 2009). Die
Therapie des sekundären Hyperparathyreoidismus ist vielschichtig. Empfohlen wird – meistens frustran – zunächst eine
Phosphatrestriktion mit der Nahrung, da Phosphat mit Rückgang der
Nierenfunktion kumuliert und u. a. einen Wachstumsfaktor für die
Nebenschilddrüse darstellt. In der Normalbevölkerung sind Phosphatwerte
im oberen Normbereich mit der linksventrikulären Hypertrophie und der
Herzinsuffizienz assoziiert (Dhingra R, Eur J Heart Fail 12:812-818,
2010). Entsprechend muss auch mit Phosphatbindern therapiert werden, um
möglichst normale Phosphatwerte zu erzielen. Bezüglich der Vitamin
D-Therapie ist die Datenlage kontroversiell, Cinacalcet ist ein
Therapeutikum bei Dialysepatienten mit mittelschwerem und schwerem
sekundärem Hyperparathyreoidismus (andere Indikationen sind nach wie vor
Studien vorbehalten).
Einen 25(OH)D-Spiegel <30 ng/ml
(Vitamin D-Mangel bzw. Vitamin D-Insuffizienz) findet man bei 80-90% der
Dialysepatienten. Multiple pleiotrope Effekte von Vitamin D (Tabelle 2)
sprechen dafür, erniedrigte 25(OH)D-Spiegel zu korrigieren.
Erniedrigte
Vitamin D-Spiegel lassen sich bei chronischer Niereninsuffizienz mit
verschiedenen Protokollen korrigieren, wobei auffällt, dass der Trend
offensichtlich zu immer höheren Vitamin D-Dosen geht. Dafür einige
Beispiele:
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Tags: nephro-news nephrologie hyperparathyreoidismus vitamin-d niereninsuffizenz
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