NEPHRO-News
Zusammenfassung
Bei Patienten mit Alport-Syndrom
verzögert der Beginn einer ACE-Hemmer-Therapie ab dem Stadium der
Proteinurie das Nierenversagen im Median um 18 (!) Jahre. Diese
retrospektiven Registerdaten haben zu der ersten offiziellen
Therapieempfehlung der „Alport Syndrome Research Collaborative“ geführt,
die jeder Nephrologe kennen sollte und deren Rationale nachfolgend
erläutert wird. Im März 2012 hat zudem die weltweit erste
Phase-III-Therapiestudie bei Kindern mit Alport-Syndrom begonnen, die
deutschlandweit die Sicherheit und Wirksamkeit des Wirkstoffs Ramipril
untersucht. Die BMBF geförderte Placebo-kontrollierte Studie bietet uns
allen die einmalige Chance, Nutzen und Risiken der präventiven Therapie
bei Kindern auf der höchsten Evidenzstufe zu untersuchen. Entscheidender
Punkt ist die erfolgreiche Rekrutierung über betroffene Familien gerade
auch aus dem erwachsenennephrologischen Bereich.
Dabei hoffen wir,
gemeinsam mit allen Kindernephrologen in der GPN-gestützten Studie bei
der Rekrutierung auf die gute Zusammenarbeit mit allen Nephrologen,
Nephropathologen und Genetikern.
Unbehandelt führt die erbliche
Typ-IV-Kollagen-Erkrankung Alport-Syndrom in Europa im Mittel mit 22
Jahren zur terminalen Niereninsuffizienz. Dieser Verlauf wurde bis vor
wenigen Jahren als schicksalhaft angesehen. Die Analyse der Daten aus
dem Europäischen Alport-Therapieregister führten nun zu einer
Therapieempfehlung der „Alport Syndrome Research Collaborative“ (Kashtan
C, Pediatr Nephrol, in press 2012). Über 10 Jahre wurde an dieser
Empfehlung gearbeitet, deren wissenschaftlicher Hintergrund nachfolgend
dargestellt wird:
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Tags: nephro-news nephrologie pädiatrie alport-syndrom proteinurie
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