NEPHRO-News
High dietary fiber intake is associated with decreased
inflammation and all-cause mortality in patients with chronic kidney
disease.
Krishnamurthy VM, Wei G, Baird BC, et
al.
Kidney Int 2012; 81:300-6
VA Salt Lake City Health Care System, Salt Lake City, Utah, USA.
Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz (CNI) haben bekanntermaßen
eine hochgradig erhöhte Morbidität und Mortalität aus allen Ursachen,
insbesondere aber wegen der erhöhten Rate an kardiovaskulären
Ereignissen. Dieser negative Effekt einer CNI bezieht sich, wie in der
klassischen Studie von AS Go und Mitarbeitern eindrücklich dargelegt,
keineswegs nur auf Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz bzw. im
Dialysestadium, sondern beginnt schon in früheren Stadien der
Niereninsuffizienz, zumindest wenn die glomeruläre Filtrationsrate (GFR)
unter 60 ml/min sinkt, also ab dem Stadium 3 der CNI (Go AS; N Engl J
Med 2004; 351:1296).
Neben verschiedenen klassischen
Risikofaktoren und bei urämischen Patienten relevanten „neuen“
Risikofaktoren für die kardiovaskuläre Morbidität spielen die
Inflammation und ernährungsassoziierte Faktoren eine wesentliche Rolle
für die erhöhte Morbidität und Mortalität, aber auch die Progression der
CNI. Die CNI ist eine Erkrankung mit einer chronischen
Entzündungsreaktion, deren Ausmaß der stärkste Prädiktor für
kardiovaskuläre Ereignisse und die ungünstige Prognose darstellt. Diese
Inflammation ist das wesentlichste „upstream“ Ereignis, das als „Motor“
für zahlreiche Elemente des urämischen Syndroms, wie die akzelerierte
Atherosklerose, Insulinresistenz, Kachexie, Anämie, Anorexie u. a.
verantwortlich zu machen ist.
Therapeutische Ansätze zur
Reduktion des Ausmaßes dieser Inflammation sind bislang eher begrenzt.
Zwar haben verschiedene Medikamente, wie Statine, Pentoxiphyllin oder
RAAS-Hemmer anti-inflammatorische Eigenschaften, haben aber in dieser
Indikation bislang bei Nierenpatienten kaum systematische Anwendung
erfahren (Ridker PM; N Engl J Med 2008; 359; 2145).
Einen
relevanten Einfluss auf den Inflammationszustand können jedoch
verschiedene Nährstoffe haben. Eine in diesem Kontext sehr interessante
Hypothese haben nun Krishnamurthy und Mitarbeiter untersucht, den
Zusammenhang der Ballaststoffzufuhr mit der Ernährung und dem Ausmaß
der Inflammation und der Mortalität von Patienten mit CNI.
Patienten
mit CNI haben eine verminderte Ballaststoffaufnahme, einerseits wegen
der Anorexie, vorwiegend aber wegen der Vermeidung von Obst und Gemüse
aus Furcht vor einer überhöhten Kalium-Zufuhr (Kalatar-Zadeh K; J Ren
Nutr 2002; 12:17).
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Tags: nephro-news nephrologie niereninsuffizienz ernährung balaststoffe
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