NEPHRO-News
Relation between kidney function, proteinuria and adverse outcomes.
Hemmelgarn
BR, Manns BJ, Lloyd A et al.
JAMA 2010; 303:423-9
Department of Medicine, University of Calgary, Calgary, Alberta, Canada.
Die Einteilung der chronischen Nierenerkrankungen nach den international
anerkannten CKD-Kriterien hat sich inzwischen durchgesetzt. Die
Bedeutung der CKD-Kriterien liegt in der Risikoabschätzung bezüglich des
kardiovaskulären Mortalitätsrisikos, des Fortschreitens einer
Niereninsuffizienz sowie der Hospitalisationsrate. Dennoch wurde in
den letzten Jahren immer wieder angeführt, dass die Progressionsrate
einer chronischen Niereninsuffizienz sich innerhalb der einzelnen
CKD-Kriterien individuell stark unterscheiden kann.
Hemmelgarn
und Mitarbeiter konnten nun in einer großen epidemiologischen Studie
zeigen, dass das gemeinsame Heranziehen von GFR und Ausmaß der
Proteinurie die Risikoabschätzung für die Gesamtmortalität, das Risiko
für das Auftreten eines Myokardinfarktes, das Risiko für die Progression
der chronischen Niereninsuffizienz und für den Eintritt der
Dialysepflichtigkeit deutlich verbessern kann. Während CKD-3-Patienten
häufig einem Nephrologen zugewiesen werden, ist die Bedeutung der
Betreuung durch einen Nephrologen für Patienten mit CKD 1-2 derzeit
unklar. Nur 25% aller Patienten mit Proteinurie haben ein CKD-Stadium 3
oder größer und nur 25% der Patienten mit einer GFR <60 ml/min haben
eine Proteinurie. In einer großen kanadischen Kohorte von über 900.000
erwachsenen, vorwiegend kaukasischen Patienten, bei denen mindestens
einmal Serum-Kreatinin und Proteinurie bestimmt worden waren, wurde der
Outcome longitudinal über bis zu 4 1/2 Jahre verfolgt. Die GFR wurde
anhand der MDRD-Formel berechnet, die Proteinurie entweder
semiquantitativ mittels Urin-Stix oder quantitativ mittels
Albumin-Creatinin-Verhältnis (ACR) bestimmt. Bei der Bewertung der
Proteinurie wurde unterschieden zwischen Normalbefund (U-Stix negativ,
ACR <30 mg/g), milder Proteinurie (Urin-Stix Spur oder 1-fach
positiv, ACR 30-300 mg/g) und großer Proteinurie (Urin-Stix 2-fach
positiv, ACR >300 mg/g).
Melden Sie sich an um weiter zu lesen ...
Tags: nephro-news nephrologie nierenerkrankung gfr proteinurie
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.