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Reduktion der Albuminurie bei Typ-2-Diabetikern durch Paricalcitol


Selective vitamin D receptor activation with paricalcitol for reduction of albuminuria in patients with type 2 diabetes (VITAL study): A randomised controlled trial.

de Zeeuw D, Agarwal R, Amdahl M et al.                                                                                                                      Lancet 2010; 376:1543-51

University Medical Centre Groningen, University of Groningen, Groningen, Netherlands.


Durch die Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteronsystems gelingt es bei diabetischer, aber auch nicht diabetischer makroalbuminurischer Nephropathie den Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen. Allerdings ist das Risiko, trotzdem eine terminale Niereninsuffizienz zu entwickeln, immer noch sehr hoch. Im Gegensatz zu Patienten mit inzipienter Nierenerkrankung ist bei manifester Nephropathie eine Reduktion der Albuminurie fast obligatorisch mit einer Verringerung der Progressionsrate assoziiert und die residuale Proteinurie unter Therapie korreliert positiv mit dem Risiko der Patienten. Sowohl epidemiologische als auch tierexperimentelle Studien legen nahe, dass ein Mangel an Vitamin D oder eine Störung der Funktion des Vitamin D-Rezeptors Nierenerkrankungen negativ beeinflussen. In einer prospektiven, randomisierten Studie, die den Effekt einer Therapie mit Paricalcitol auf den Parathormonspiegel bei Patienten im CKD Stadium 3 bis 4 untersuchte, nahm die Proteinurie unter aktiver Therapie (zumindest semiquantitativ im Rahmen der Harnteststreifenuntersuchung) signifikant ab. Diese Beobachtungen bilden die Grundlage für die VITAL-Studie.

281 Patienten mit Diabetes mellitus und Nephropathie (eGFR durchschnittlich 40 ml/min/1.73 m2, Albuminurie 1.1 g/Tag) erhielten entweder Plazebo oder 1 bzw. 2 μg Paricalcitol täglich über 24 Wochen; danach folgte eine 60-tägige Phase ohne Therapie. Ausschlusskriterien waren ein Serumkalzium über 2.45 mmol/l, eine eGFR unter 15 oder über 90 ml/min/1.73 m2 und ein PTH-Wert unter 35 oder über 500 ng/l. Alle Patienten erhielten zusätzlich entweder ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Rezeptorblocker in einer stabilen Dosierung. In der Intention to Treat Analyse nahm die Proteinurie gemessen als Albumin/Kreatininquotient durch die Gabe von Paricalcitol im Mittel um 15% ab (p= 0.071), wobei eine Dosis-Wirkungsbeziehung bestand (-11% bei 1 μg, p=0.23 und -18% bei 2 μg, p=0.053) (Abb. 1). Im Gegensatz dazu nahm die 24-Stundenharnalbuminurie unter 2 μg/Tag Paricalcitol statistisch signifikant ab (-28%, p=0.009).

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Tags: nephro-news nephrologie albuminurie diabetologie typ-2-diabetes paricalcitol 

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