Fieber unklarer Genese und akutes Nierenversagen

Fallbericht

Eine 73-jährige Patientin wurde wegen Fiebers unklarer Ursache, welches seit über vier Wochen bestand, an die Infektionsambulanz unserer Klinik durch den Hausarzt überwiesen. Dieser hatte die Patientin nach erster Abklärung und weitgehend unauffälligen Befunden (blandes Lungenröntgen, unauffälliger Harnbefund, kein Hinweis auf Vegetationen im transthorakalen Herz­ultraschall und unauffälligem Auskultationsbefund) empirisch über mehrere Tage mit Josamycin, dann mit Moxifloxacin und schließlich mit Amo­xizillin/Clavulansäure behandelt, die Patientin nahm zusätzlich in unregelmäßigen Abständen nicht-steroidale Antirheumatika (Mefenaminsäure, Paracetamol) zur Fiebersenkung. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Patientin weitgehend gesund, eine arterielle Hypertonie wurde mit Betablocker und ACE-Hemmer seit mehreren Jahren behandelt (Metoprolol und Ramipril). Im Rahmen der Laborkontrollen fielen erhöhte Nierenretentionsparameter (Kreatinin 8,3mg/dl, BUN 74 mg/dl) sowie gering erhöhte systemische Infektparameter (CRP 5 mg/dl) auf, das Differentialblutbild war unauffällig. Die Patientin wurde an unsere Abteilung transferiert. Bei Körpergewichtszunahme und Oligoanurie wurde die Patientin hämodialysiert.