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Hyperurikämie als Risikofaktor für Hypertonie, Atherosklerose und renale Komplikationen


In den letzten hundert Jahren sind die Harnsäurewerte der Bevölkerung in den USA ständig angestiegen. Erhöhte Harnsäurewerte korrelieren nicht nur mit Diabetes oder Übergewicht, sondern auch mit Hypertonie und renalen Erkrankungen (Nakagawa T, Intern Emerg Med 3:313-318, 2008).

Hyperurikämie und Hypertonie

Erhöhte Harnsäurewerte bei Hypertonie galten lange Zeit als sekundär bedingt, beispielsweise als Folge einer Reduktion der glomerulären Filtrationsrate, einer Diuretikatherapie, der Insulinresistenz oder eines erhöhten renalen Gefäßwiderstandes. Neuere Arbeiten sprechen dagegen dafür, dass die Hyperurikämie ursächlich verantwort­lich ist für die Entwicklung der Hypertonie. Eine Hyperurikämie findet sich bei etwa 90% der Adoleszenten mit Erstmanifestation einer essentiellen Hypertonie. Die Blutdruckwerte korrelieren dabei linear mit den Harnsäu­rewerten (Feig DI, Hypertension 42:247-252, 2003). In einer randomisierten, doppelblinden, Plazebokontrollierten Crossover-Studie konnte bei Adoleszenten (Alter 11-17 Jahre) mit Erstmanifestation der Hypertonie und Hyperurikämie gezeigt werden, dass eine Therapie mit Allopurinol (2x200 mg/Tag) innerhalb von 4 Wochen bei 20/30 Adoleszenten nicht nur die Harn­säurewerte, sondern auch den Blutdruck normalisiert. In der Plazebogruppe ließ sich dagegen bei nur 1/30 Adoleszenten eine Normotension erzielen (Feig DI, JAMA 300:924-932, 2008). Unter Allopurinoltherapie nahm der Gelegenheitsblutdruck systolisch im Mittel um 6,9 mmHg ab, diastolisch im Mittel um 5,1 mmHg (Abb. 1 und 2, Tab. 1). Eine ähnliche Blutdrucksenkung durch Allopurinol ließ sich anhand des 24-Stunden-Blutdruckmonitorings nachweisen (Feig DI, JAMA 300:924-932, 2008).

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Tags: nephro-news nephrologie hyperurikämie hypertensiologie hypertonie atherosklerose nierenerkrankung 

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