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Die Antikoagulation mit Zitrat reduziert die Mortalität und verbessert die Erholung der Nierenfunktion bei Patienten mit akutem Nierenversagen


Für die intermittierende oder kontinuierliche extrakorporale Therapie (z. B. Hämodialyse oder Hämodiafiltration) ist eine effektive, aber sichere Antikoagulation die entscheidende Voraussetzung. In einer zur Publikation angenommenen hol­ländischen Multicenter-Studie ist erstmals gezeigt worden, dass bei Patienten mit akutem Nierenversagen, die der kontinuierlichen extrakorporalen Detoxifikation bedürfen, unter regionaler Antikoagulation mit Zitrat im Vergleich zu einer systemischen Heparinisierung mit niedermolekularem Heparin (LMWH) die Mortalität der Patienten signifikant abnimmt. Dabei profitieren offensichtlich vor allem jüngere (<60 Jahre) und septische Patienten von einer regionalen Antikoagulation mit Zitrat (Oudemans HM, Crit Care Med 2009, in Druck). Wichtig ist die Information, dass sich unter regionaler Zitratantikoagulation die Nieren­funktion signifikant besser erholt als unter Antikoagulation mit LMWH.

Wie lassen sich diese Befunde erklären?

Die extrakorporale Therapie induziert Membran-abhängig eine Aktivierung des Komplementsystems und eine Aktivierung von Leukozyten durch die sog. frustrane Phagozytose. Viele Jahre lang glaubte man, dass nach Einleitung der extrakorporalen Therapie primär die Komplementaktivierung erfolgt und dadurch sekundär die Leukozyten aktiviert werden. Diese Auffassung hat sich jedoch als falsch erwiesen, da gezeigt werden konnte, dass durch die Hämodialysebehandlung eine erhebliche Aktivierung neutrophiler Granulozyten auch ohne relevante Komplementaktivierung erfolgen kann (Hörl WH, Kidney Int 28:791-796, 1985; Hörl WH, Am J Neph­rol 5:320-326; 1985).

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Tags: nephro-news dialyse antikoagulation zitrat crrt nierenversagen 

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