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Regenerationsleistung der Nieren bei akutem Nierenversagen


Die Regenerationsleistung der Nieren ist zunächst einmal ein physiologischer Prozess. Nierengesunde scheiden pro Tag als Ausdruck dieser Regenerationsleistung z. B. 2.000 Zylinder, 130.000 Erythrozyten sowie 650.000 Leukozyten und epitheliale Zellen aus. Bei akutem Nierenversagen werden nach Ischämie oder toxischer Schädigung nekrotische und apoptotische Tubuluszellen, jedoch auch intakte Zellen mit dem Urin ausgeschieden. Teilweise erfolgt die Reparatur geschädigter Zellen (Abb. 1).

Die tubuläre Schädigung bei akutem Nierenversagen und die subsequente Reparation erfolgt vorwiegend im S2S3-Segment (distaler Bereich des proximalen Tubulus). Endogene Wachstumsfaktoren sind bei akutem Nierenversagen von potentieller Bedeutung. Wachstumsfaktoren wirken mitogen, reduzieren die Inzidenz der Apoptose und spielen eine wichtige Rolle im Rahmen der Reparationsprozesse geschädigter Tubuluszellen. Die am besten untersuchten Wachstumsfaktoren, involviert in den Reparaturmechanismus, sind EGF (epidermal growth factor), IGF-I (insulin-like growth factor 1) und HGF (hepatocyte growth factor). Beim Menschen ist die Rolle dieser Wachstumsfaktoren bei akutem Nierenversagen weit weniger untersucht als im Tierexperiment. EGF und EGF-Rezeptoren werden im Bereich des aufsteigenden Schenkels der Henle’schen Schleife exprimiert, EGF-Rezeptoren auch im Bereich des proximalen Tubulus. Nach ischämischer Läsion nimmt die distale EGF-Expression ebenso ab wie die renale EGF-Exkretion. Umgekehrt werden bei akutem Nierenversagen EGF und EGF-Rezeptor im Bereich des proximalen Tubulus vermehrt exprimiert (Virchows Arch 427:583-588, 1996). Die Gabe von EGF führt bei Ratten mit nephrotoxischem akuten Nierenversagen zu einer rascheren Erholung der Nierenfunktion (Am J Physiol 259:F438-F443, 1990).

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Tags: nephro-news nephrologie nierenversagen regeneration 

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