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Biomarker bei chronischer Niereninsuffizienz


Elevations of inflammatory and procoagulant biomarkers in elderly persons with renal insufficiency.

Shlipak MG, Fried LF, Crump C, et al.                                                                                                                        Circulation 2003; 107:87-92

Department of Medicine, University of California, San Francisco, and the Veterans Affairs Medical Center, San Francisco 94121, USA.


Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, definiert als erhöhtes Serumkreatinin, gehören zu einer Gruppe von Hochrisikopatienten, die kardiovaskuläre Erkrankungen ausprägen. Das erhöhte kardiovaskuläre Risiko beim Nierenkranken kann aber nur zum Teil durch das Vorliegen von traditionellen Risikofaktoren (Diabetes und Hypertonie) erklärt werden. Andere Faktoren und Mechanismen müssen in der Entstehung des Risikos eine Rolle spielen, wahrscheinlich die sogenannten neuen, nicht-traditionellen Risikofaktoren ("new emerging risk factors"). Zu diesen Faktoren werden Fibrinogen, Homozystein, Lipoprotein(a) oder erniedrigtes HDL-Cholesterin gezählt. Mehrere Untersuchungen bei Nierengesunden in der Allgemeinbevölkerung haben gezeigt, dass aktivierte Gerinnungskaskade und Akutphaseparameter, vor allem C-reaktives Protein, mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko einhergehen. Diese Aktivierung ist bei präterminaler und bei terminaler Niereninsuffizienz 5-10 mal stärker ausgeprägt als bei normaler Nierenfunktion (Kidney Int 55;1899-1911, 1999 und 55:648-658, 1999). Ein Teil der Erhöhung der Serumspiegel von Akutphaseproteinen wird Aktivierungsprozessen während der Hämodialyse zugeschrieben. In der vorliegenden Studie wurde aber die Hypothese aufgestellt, dass nicht nur bei präterminaler Niereninsuffizienz oder in der Urämie, sondern bereits bei geringer Einschränkung der Nierenfunktion Spiegelerhöhungen von Serumparametern auftreten, die Mikroinflammation und prokoagulatorisches Pozential widerspiegeln. Wie im Abstract beschrieben bestätigen die Ergebnisse eindrucksvoll die Hypothese an einem sehr großen Patientenkollektiv. Serumkonzentrationen gut selektierter inflammatorischer und pro-koagulatorischer Serumproteine (neues Modewort Biomarker) sind in der Gruppe der Niereninsuffizientern (mittleres Alter 76 Jahre, mittlere Kreatinin-Clearance 39 ml/min nach Cockroft-Gault) signifikant höher. Auf Grund der großen Patientenzahlen konnten 3 Gruppen mit Kreatinin-Clearancebereichen > 60 ml/min, 40-60 ml/min und < 40 ml/min gebildet werden, die den kontinuierlichen Anstieg der Parameter bei zunehmender Einschränkung der Nierenfunktion deutlich machen.

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Tags: nephro-news nephrologie niereninsuffizienz biomarker 

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