Zigarettenrauchen und Progression der diabetischen Nephropatie

Chuahirun et al. untersuchten in ihrer prospektiven Studie, ob Rauchen über den Mechanismus einer erhöhten Albuminausscheidung im Urin zu einer rascheren Progredienzrate der diabetischen Nephropathie führt, oder ob sich auch unabhängig davon ein negativer Einfluss nachweisen lässt. Untersucht wurden 84 Patienten mit Typ 2-Diabetes, die zu Studienbeginn eine, gemessen am Serum-Kreatinin, normale Nierenfunktion hatten. Eine erhöhte Albuminausscheidung im Urin ist der wichtigste Prädiktor für ein Fortschreiten der diabetischen Nephropathie. Vorausgegangene Studien hatten klar gezeigt, dass Rauchen sowohl bei Typ 1-Diabetes als auch bei Typ 2-Diabetes mit einem höheren Risiko für eine Mikroalbuminurie bzw. manifeste Proteinurie einhergeht. Im Gegensatz zu früheren Studien zeichnet sich die aktuelle Studie von Chuahirun et al. dadurch aus, dass alle Patienten optimal antihypertensiv behandelt wurden (mittlerer arterieller Druck 92,3+0,6 mmHg). Alle Patienten erhielten u. a. einen ACE-Hemmer. Die selbe Arbeitsgruppe hatte zuvor gezeigt, dass auch unter solchen Bedingungen Rauchen zu einem rascheren Nierenfunktionsverlust führt. Die Progredienz der Nephropathie wurde nicht mit einem harten Endpunkt wie z.B. Verdopplung des Plasma-Kreatinins definiert, sondern mit anfälligeren Parametern wie Anstieg des Plasma-Kreatinins, Steilheit der 1/Plasma-Kreatinin-Geraden bzw. der errechneten Kreatinin-Clearance nach Cockcroft-Gault. Dies ist zweifelsohne eine Schwäche der Studie, jedoch auf Grund der geringen Progredienz der Niereninsuffizienz bei den untersuchten Patienten praktisch kaum anders machbar.