NEPHRO-News
Nach Nierentransplantation sind Infektionen mit Cytomegalie-Viren oder
das Auftreten eines Herpes labialis bzw. eines Herpes zoster relativ
häufig und entsprechende Therapieschemata etabliert. Seltener finden
sich Infektionen mit Epstein-Barr-Viren (EBV), humanen Herpes-Viren 6
(HHV-6), humanen Herpes-Viren 8 (HHV-8), HIV, Hepatitis-Viren (HBV,
HCV) und Polyoma-Viren. Die vorliegende Übersicht soll neuere
Erkenntnisse der Pathogenese und Therapie dieser Infektionen
zusammenfassen.
Epstein-Barr-Virus
95% der Bevölkerung sind seropositiv für EBV. Nach Transplantationen
kommt es häufig zu einer EBV-Replikation, die neben anderen klinischen
Erscheinungsbildern (Tabelle 1) vor allem zu lymphoproliferativen
Erkrankungen (posttransplant lymphoproliferative disease = PTLD) bereits
wenige Monate nach Transplantation führen kann. Nur bei 20% der PTLD’s
ist kein EBV-Nachweis möglich. Typischerweise findet sich eine
polyklonale, seltener eine monoklonale B-Lymphozytenproliferation. In
der Mehrzahl latent EBV-infizierter Zellen lassen sich auch Lymphozyten
mit aktiver EBV-Replikation nachweisen. Einer antiviralen Therapie sind
nur die Zellen zugänglich, in denen das EBV-Virus repliziert wird. Es
wird allerdings diskutiert, dass die Neuinfektion von B-Lymphozyten
durch eine antivirale Therapie verhindert werden kann (Infect Dis Clin
North Am 1995; 9:901-923). Wichtig für den Verlauf einer EBV-Infektion
ist das Abwehrsystem des Patienten. Hierbei spielen MHC-restringierte
zytotoxische T-Zellen eine wichtige Rolle. Diese können EBV-infizierte
B-Lymphozyten abtöten.
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Tags: nephro-news transplant nierentransplantation infektionen
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