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Zitronensäure ist eine der am weitesten verbreiteten Säuren im Pflanzenreich und tritt als Stoffwechselprodukt in allen Organismen auf. Noch bedeutender ist die Zitronensäure (beziehungsweise ihre Salze, die Zitrate) als wichtiges Zwischenprodukt im Kohlenhydrat-Stoffwechsel aller sauerstoffverbrauchenden Lebewesen. Die Stoffwechselfolge ist als Zitratzyklus (Tricarbonsäurezyklus, Krebszyklus) bekannt.
Zitronensäure (bzw. ihre Salze) hat unter anderem die Eigenschaft, dass sie die Blutgerinnung verhindert. 1924 wird Natriumzitrat erstmals als Gerinnungshemmer des Blutes eingesetzt. So konserviert man Blutspenden in Beuteln, die eine Zitronensäure/Zitrat-Lösung enthalten. In der Labortechnik wird Zitronensäure zur Verdünnung des Blutes eingesetzt, um eine optimale Analyse durchführen zu können.
Eine spezielle Verwendung ist der Einsatz von Zitrat in der extrakorporalen Nierenersatztherapie. Bekannt ist die Antikoagulation mit Zitrat seit den 60er Jahren (Morita Y, et al., Am J Med Sci 1961; 242:32-42), klinisch eingesetzt wird sie seit etwa 1980.
Das Grundprinzip der Zitratantikoagulation in der Hämodialyse ist einfach!
Natriumzitrat ist ein Chelat-Bildner, bildet mit mehrfach positiv geladenen Metallen (Ca2+, Mg2+) einen unlöslichen Komplex. Dadurch wird der Spiegel des ionisierten Kalziums gesenkt und die Blutgerinnung gehemmt. Ca. 50% der Zitrat-Kalzium-Komplexe werden über das Dialysat eliminiert; der Rest wird über den Zitronensäurezyklus der Leber, Niere und Skelettmuskulatur verstoffwechselt und in Bikarbonat umgewandelt. Die Hemmung der Blutgerinnung wird durch die Zugabe von Kalzium wieder aufgehoben.
Das Zitrat wird nach der Blutpumpe dem arteriellen Schlauchsystem zugeführt. Im extrakorporalen System wird dadurch Kalzium gebunden. Im venösen Schenkel des extrakorporalen Kreislaufes muss Kalzium wieder zugesetzt werden, um die Gerinnung wieder zu normalisieren. Dies erfolgt mittels Kalziumchlorid. Die Substituierung der Kalziumchloridlösung erfolgt unmittelbar vor der Rückinfusion über einen 3-Wegehahn.
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