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Endlich: Wir haben international akzeptierte Sepsis-Leitlinien!


2004 ist erstmals eine international breit konsentierte Leitlinienempfehlung zur Behandlung publiziert worden [Dellinger et al Intensive Care Med 2004; 30:536]. Sie bietet eine gute Basis für eine Evidenz-basierte Sepsis-Therapie, auch wenn die meisten Empfehlungen derzeit noch auf Expertenmeinungen beruhen. Der folgende Bericht fasst die wesentlichen Empfehlungen in einer Kurzversion zusammen.

Behandlung der schweren Sepsis und des septischen Schocks: Kurzfassung der Evidenz-basierten Therapie-Empfehlungen der Surviving Sepsis Campaign

Erstversorgung/"Resuscitation"-Behandlung

Beginnen Sie bei Patienten mit Hypotonie oder erhöhten Laktatspiegeln unmittelbar die Behandlung und verzögern Sie den Therapiebeginn nicht bis zur Aufnahme des Patienten auf die Intensivstation! Alle der folgenden Behandlungsziele sollten innerhalb der ersten sechs Stunden erreicht werden:

- Zentraler Venendruck 8-12 mm Hg (bei maschineller Beatmung 12-15 mmHg)
- Mittlerer arterieller Blutdruck >= 65 mm Hg
- Diurese >= 0,5 ml x kg-1 x hr-1
- Zentralvenöse oder gemischtvenöse 02-Sättigung >= 70% (Empfehlungsgrad B).
- Falls Sie innerhalb der ersten sechs Stunden das Ziel "Zentralvenöse oder gemischtvenöse 02-Sättigung >= 70%" nicht mit der Einstellung des zentralvenösen Venendrucks auf 8-12 mm Hg durch Flüssigkeitsgabe erreichen, sollten Sie Erythrozytenkonzentrate transfundieren und damit einen Hämatokrit von >= 30% erzielen und/oder Dobutamin infundieren bis zu einem Maximum von 20 mg x kg-1 x min-1 (Empfehlungsgrad B).

Diagnose

- Nehmen Sie zwei oder mehr Blutkulturen ab, ehe Sie mit der Antibiotikabehandlung beginnen. Wenigstens eine Blutkultur sollten Sie perkutan entnehmen und jeweils eine aus jedem länger als 48 h liegenden Gefäßkatheter. Entnehmen Sie auch Kulturen aus anderen Körperregionen: Liquor, Atemwegssekrete, Urin, Wunden und andere Körperflüssigkeiten (Empfehlungsgrad D).

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Tags: intensiv-news sepsis leitlinien 

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