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Pulmonalartherienkatheter-Monitoring bei kritisch Kranken

Eine Momentaufnahme 2004


Um das optimale hämodynamische Monitoring des kritisch-kranken Patienten wird auch heute noch heftig gerungen; die Wertigkeit des Pulmonalarterienkatheters (PAK) als früherer und heutiger(?) Goldstandard wird kritisch hinterfragt. Immer weniger invasive Verfahren sollen das Monitoring nebenwirkungsärmer machen, ohne dabei auf wichtige Informationen verzichten zu müssen. Ob dies möglich ist, wird die Zukunft zeigen. Nach der kürzlichen Veröffentlichung von insgesamt vier Studien zur Wertigkeit und Sicherheit des PAK-Monitoring möchten wir den aktuellen Kenntnisstand zu Nutzen und Risiken dieses Verfahrens diskutieren.

Was sagen die Empfehlungen und die Experten?

International sind immer noch die Empfehlungen der PAK-Konsensus-Konferenz [Pulmonary Artery Consensus Conference Participants Crit Care Med 1997; 25:910; Taylor: Crit Care Med 1997; 25:2060] gültig. Sie schlagen den PAK-Einsatz bei kritisch Kranken u. a. bei folgenden Indikationen vor:

  • Akuter Myokardinfarkt mit progressiver Hypotension, kardiogenem Schock oder mechanischen Infarktkomplikationen; Rechtsherzinfarkt mit Hypotension; schwere oder progressive kongestive Herzinsuffizienz

  • Pulmonale Hypertonie: Diagnostik und Steuerung der Vasodilatatorentherapie

  • Schock bei ausbleibender Besserung auf die Gabe von Volumen oder Vasopressoren

  • Polytrauma bei spezifischen Indikationen

  • Septischer Schock, ohne Ansprechen auf Volumengabe und niedrig dosierte Applikation inotroper/ vasopressorischer Pharmaka (International Sepsis Forum Intensive Care Med 2001; 27:S80)

  • Kardiochirurgische und gefäßchirurgische - speziell aortenchirurgische - Eingriffe bei Patienten mit relevanter linksventrikulärer Dysfunktion oder koronarer Herzkrankheit


Die Empfehlungen haben allerdings nur einen geringen Evidenzgrad: So wird für die Indikation des septischen Schocks festgehalten, dass der PAK-Einsatz hilfreich sein könnte (Evidenzgrad D: Unterstützt durch mindestens eine nicht-randomisierte Studie mit zeitnaher Kontrollgruppe). Ob dadurch allerdings die Prognose verbessert werden kann, wird als unsicher eingestuft.

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Tags: intensiv-news pneumologie pulmonalartherienkatheter monitoring 

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