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Eine nicht-lungenprotektive Beatmung erhöht die intestinale Permeabilität, fördert die Ausbildung von Organschäden und MODS


Ventilation-induced lung injury is associated with an increase in gut permeability.

Guery BP, Welsh DA, Viget NB, et al.                                                                                                                                      Shock 2003; 19:559-63

Laboratoire de Recherche en Pathologie Infectieuse, EA2689, Lille, France.


In den letzten Jahren ist eindrücklich belegt worden, dass eine künstliche Beatmung nicht nur die bekannten Nebenwirkungen, wie Volutrauma, Barotrauma oder beatmungsassoziierte Pneumonien nach sich zieht, sondern auch ein "Biotrauma" verursacht, wobei aus der geschädigten Lunge verschiedene proinflammatorische Zytokine freigesetzt werden, wodurch nicht nur die lokale Schädigung aggraviert wird, sondern auch Auswirkungen auf den Gesamtorganismus gezeitigt werden.

Auch ist gezeigt worden, dass das Ausmaß dieser auf den Gesamtorganismus wirkenden inflammatorische Reaktion abhängig von der "Sanftheit" der Beatmung ist. Eine lungenprotektive Beatmung mit niedrigen Tidalvolumina kann die Prognose der Patienten, möglicherweise über eine Mitigierung dieser systemischen Auswirkungen (siehe Editorial Hörmann), verbessern.

Dies bedeutet also, dass eine "aggressive" Beatmung (sicherlich aber auch die geschädigte Lunge per se als inflammatorischer Fokus) in lungenfernen Geweben und Organen Schädigungen induzieren kann ("distant organ injury") und möglicherweise ein MODS auslösen bzw. begünstigen oder – wenn es schon vorbestehend ist – perpetuieren kann. Beispielsweise ist die Inzidenz eines MODS oder akuten Nierenversagens von der Aggressivität der Beatmung abhängig (Ranieri et al. JAMA 2000; 284:43).

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Tags: intensiv-news pneumologie beatmung organschäden mods 

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