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Lokale Entzündung und systemische Immundepression

Die Konstellation von Feuer und Eis


Eine Anzahl von schweren akuten Erkrankungen, die besonders in der Intensivmedizin angetroffen werden, ist durch eine markante und lokalisierte inflammatorische Reaktion charakterisiert. Dazu gehören Infektionen wie Pneumonie oder Meningitis, aber auch Weichteil-Verletzungen und eine Vielfalt von akuten Lungenschäden, welche z.B. nach Trauma (thorakal oder extrathorakal), Schock, Inhalation von Mageninhalt oder Langzeitbeatmung auftreten können. Dabei werden im betroffenen Gewebe Leukozyten-Infiltrate und erhöhte Zytokin-Spiegel beobachtet. Beim schwerverletzten Patienten sowie beim akuten Lungenversagen, welches eine Beatmung erfordert, wird der weitere Verlauf erstaunlicherweise weniger durch die respiratorische Insuffizienz als durch nosokomiale Infekte, eine Sepsis, sowie das Versagen anderer vitaler Organsysteme bestimmt, welche schließlich das Überleben des Patienten entscheidend beeinflussen.

Experimentelle und klinische Studien erlauben heute ein besseres Verständnis dieser Zusammenhänge. So konnten in verschiedenen Situationen, gekennzeichnet durch eine starke inflammatorische Reaktion der Lunge, deutliche Zeichen einer Immunschwäche im systemischen Kreislauf nachgewiesen werden. Dies könnte damit erklärt werden, dass eine starke humorale und zelluläre Abwehrreaktion im primär lädierten Gewebe physiologisch wertvoll scheint, dass jedoch gleichzeitig vom Organismus anti-inflammatorische Regel-Mechanismen eingeschaltet werden. Diese Koexistenz eines "heißen" Herdes mit einer "abgekühlten" Umgebung kann man auch als "Feuer und Eis"-Phänomen bezeichnen (Intensive Care Med 2002; 28:383). Wie können wir diese Konstellation verstehen?

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Tags: intensiv-news inflammation infektiologie pneumonie meningitis 

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