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Neostigmine for the treatment of acute colonic pseudo-obstruction.


Neostigmine for the treatment of acute colonic pseudo-obstruction.

Ponec RJ, Saunders MD, Kimmey MB                                                                                                                      N Engl J Med 1999; 341:137-41

Division of Gastroenterology, University of Washington Medical Center, Seattle 98195, USA.


Diese Studie ist die erste randomisierte, Placebo-kontrollierte, prospektive Studie, die den Effekt eines Acethylcholinesterase-Hemmers (Neostigmin) bei Patienten mit Pseudo-Obstruktion des Kolons untersucht. Die akute Pseudo-Obstruktion des Kolons, oder Ogilvie Syndrom, ist eine schwere Form eines Ileus, der das Kolon betrifft und kann postoperativ aber auch bei nicht-operierten, schwerkranken Patienten auftreten. Es besteht das Risiko einer Perforation, die mit einer Mortalität von bis zu 50% einhergeht. Das von Sir Heneage Ogilvie erstmals im Jahr 1948 beschriebene Erkrankungsbild ist klinisch durch Ileussymptomatik und der Dilatation des Kolons bei fehlender mechanischer Obstruktion charakterisiert. Das Risiko einer Perforation des Kolons nimmt mit dem Kolondurchmesser und der Dauer des Bestehens der Kolondilatation zu. Insgesamt wird das Risiko einer Perforation mit 3% angegeben, allerdings tritt eine Perforation nur selten bei einem Zoekumdurchmesser unter 12 cm auf. Die Therapie ist derzeit im Allgemeinen konservativ: Nahrungskarenz, nasogastrale und auch rektale Saugdrainage, häufige Lageveränderung des Patienten, Optimierung der metabolischen Situation und - wenn möglich - Absetzen von Medikamenten wie Narkotika, Kalziumkanal-Blocker und anticholinerg wirksamen Substanzen, welche die Kolonmotilität hemmen können, stehen im Vordergrund der anfänglichen Therapie. Bleibt die Symptomatik bestehen oder verschlechtert sie sich, so wird vielerorts eine endoskopische Dekompression durchgeführt und, da in 40% der Patienten nach erfolgreicher Dekompression ein Relaps auftritt, eine rechtsseitige Colonsonde gelegt. Dies ist technisch anspruchsvoll und darüber hinaus existieren keine kontrollierten Studien, die diese Therapiestrategie oder die Durchführung einer Hemicolektomie überprüft hätten.

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Tags: intensiv-news gastroenterologie kolon darm neostigmin 

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