„Stuhltransplantation“ bei Adipositas?

Laut der WHO ist Adipositas weltweit mittlerweile für mehr Todesursachen mitverantwortlich als Unterernährung und stellt damit ein globales Public Health-Problem dar. Mit dem zunehmenden BMI steigt nicht nur die psychische und soziale Belastung der Betroffenen, sondern eben auch das Risiko für Folgeerkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen (www.who.int, Zugriff: 17.4.2019).

Der Metabolismus bei Übergewicht wird dabei aber nicht nur durch den Lebensstil und genetische Veranlagungen beeinflusst. Auch die Mikroorganismen des Darms (die Darmmikro­biota) spielen in zahlreichen metabolischen Funktionen eine maßgebliche Rolle. So wird neben der Synthese von Vitaminen und essentiellen Aminosäuren, durch die Fermentation komplexer Kohlenhy­drate zu kurzkettigen Fettsäuren, auch die Energiegewinnung aus der Nahrung beeinflusst (Qin J; Nature 2010; 464:59).

Verschiedene Erkrankungen werden mit Veränderungen in den Zusammensetzungen der Darmmikrobiota (einer Dysbiose) in Verbindung gebracht und so auch die Entwicklung von Adipositas. Ein erhöhtes Körpergewicht wurde in der Vergangenheit insbesondere mit einer Abnahme der Prävalenz von Bacteroidetes und einer Zunahme von Firmicutes assoziiert (Ley RE; Nature 2006; 444:1022).