NUTRITION-News
Der veränderte Zuckerstoffwechsel von Tumorzellen, der sogenannte
Warburg-Effekt, ist ein seit langem bekanntes Phänomen, welches klinisch
vor allem zur metabolischen Bildgebung mittels FDG-PET
(2-Fluordeoxyglukose-Positronen-Emissions-Tomographie) genutzt wird. So
gilt eine hohe Glukoseaufnahme in Tumorzellen allgemein als Prädiktor
höherer Malignität und schlechterer Prognose. Tumorzellen nutzen Glukose
nicht nur für eine von der Sauerstoffversorgung relativ unabhängige ATP
Produktion, sondern auch zur Erzeugung neuer für die Proliferation
wichtiger Biomoleküle und antioxidativer Substrate.
Tumorpatienten
haben häufig erhöhte Blutzuckerspiegel und eine Insulinresistenz,
teilweise bedingt durch die vom Tumor ausgehende chronische
Entzündungssituation. Eine neuere Metaanalyse konnte zeigen, dass
Hyperglykämie auch in nicht-diabetischen Krebspatienten mit einem
ungefähr zweifach erhöhten Risiko, an der Tumorerkrankung zu versterben,
assoziiert war (Barua R; Clin Oncol 2018; 30:215).
Aufgrund
dieser Zusammenhänge häufen sich die Vorschläge, den Warburg-Effekt
therapeutisch anzugehen. Als eine vom Patienten selbst steuerbare
Intervention stoßen derzeit ketogene Diäten sowohl bei Patienten als
auch in der Forschung auf großes Interesse. Ketogene Diäten sind sehr
kohlenhydratarme (≤ 50g/Tag) und fettreiche Ernährungsformen, die den
Fastenstoffwechsel imitieren, ohne notwendigerweise zu Gewichtsverlust
oder Mikronährstoffmangel zu führen, was sie zur längeren Anwendung
während einer Krebstherapie interessant macht.
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Tags: nutrition-news ernährung onkologie ketogen ketocomp-studie
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